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Meine Oma auf Rosa Luxemburgs Beerdigung: Lügen über den Mord in der bürgerlichen Presse
Frieda Alice Schulz [ meine Großmutter mütterlicherseits] war am 25.Januar 1919
in Berlin-Friedrichsfelde bei der feierlichen Beisetzung für Liebknecht und Luxemburg.
Frida Schiller, geborene Schulz [ sie schrieb dann ihren Vornamen immer so und hatte inzwischen Paul Schiller geheiratet ]
hat später auf ihrer Schreibmaschine die Erinnerungen an diese Zeit aufgeschrieben:...............>> Als im Januar 1919 unsere Vorkämpfer, nach dem grausamen Mord an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht zusammen mit den anderen Revolutionären beigesetzt wurden, geleiteten die klassenbewußten Arbeiter und Arbeiterinnen die sterblichen Reste zu der Stätte in Friedrichsfelde, an der schon andere vor ihnen ruhten. Ein Meer von Menschen und Blumen aus aller Welt bewegte sich von Morgens bis in die Nacht dorthin. Nur ein Sarg blieb leer und sollte dort an der Seite von Karl Liebknecht warten bis Rosa aufgefunden. - Als ich, Trauer und Bitterkeit im Herzen, den langen Marsch mit allen Trauernden im Herzen bedenkend nahe den leeren Grabstellen stand, kam aus einem Haufen typischer Militärs in Zivil ein langer Blonder auf mich zu und fragte mich: Wer war der Herr der an Ihrer Seite Blumen in den leeren Sarg von Rosa Luxemburg legte? — Es war unser Genosse Leo Jogiches. Aber ich antwortete: lch weiß es nicht!
Als wir später in der Nähe des Bahnhofes Klosterstr. ein Büro hatten, kamen dieselben Typen in einem Sechssitzer zur Haussuchung, wie es hieß. Das Zimmer in welchem lch arbeitete, hatte eine Tapetentür, dorthin schloß ich Leo Jogiches und den Genossen Marchlewski, verlegte meinen Arbeitsplatz in diese Ecke und es gelang, dass sie unverrichteter Sache abzogen.
Zu den Mitarbeitern des Büros gehörten damals Emma Neitzke u. Hedwig Duncker und die inzwischen verstorbenen Genossinnen Anni Colditz, Liesel Heine und Hedwig Wurm...<<
Meine Oma ganz links mit ihren Kolleginnen
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Beerdigung 1919 in Friedrichsfelde
2011 habe ich diese Demonstration fotografiert:
"Die Liebknecht-Luxemburg-Demonstration kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Ursprünglich eine Gedenkveranstaltung für die Opfer des „Spartakusaufstands“ (5. - 12. Januar 1919) finden Demonstrationen zu Ehren von Luxemburg und Liebknecht seit den 1920er Jahren statt..." so die "Öffentlichkeitsarbeit" des Bundesamtes für Verfassungsschutz im April 2008.