Meine
Oma (in der Mitte) mit ihren Eltern und Schwestern
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Frieda
Schulz war die zweite Tochter von Heinrich und Hulda Schulz (geborene Karge)
Die Eltern hatten eine Buch- und Papierhandlung mit Leihbücherei.
Sie besuchte 1898-1906 die 8-klassige Gemeindeschule und durfte als Fleissprämie
in den letzten Jahren der Schulzeit am französischen Sprachunterricht
teilnehmen. Heinrich Schulz war Sozialdemokrat und las den Töchtern
aus dem "Vorwärts" vor. Fridas erste eigene Lektüre: Bebels Buch
"Die Frau und der Sozialismus". und "Das Erfurter Programm" der SPD. 1902
trennten sich die Eltern. Die Mutter arbeitete danach als Waschfrau und
zog die 3 Töchter ohne den Vater auf. Heinrich Schulz war gelernter
Buchbindermeister und wurde später Berufsschullehrer. 1907 begann
Fridas Berufstätigkeit als Stenotypistin und Expedientin bei der Deutschen
Grundeigentümer-Zeitung, Charlottenburg, Krumme Str. 64. Schon 1906
war sie dem "Verein der Frauen und Mädchen der Arbeiterklasse" beigetreten.
Martha Eicke, in deren Haus in Westend die Vereinssitzungen oft mit SPD-Genossen
stattfanden, hat sie aufgenommen. 1907 trat Frida bei den "Freien Schwimmern
Charlottenburg" ein, wurde Mitglied der Angestelltengewerkschaft und 1908
schloss sie sich der "Freien Jugendorganisation Charlottenburg" an. Sie
wurde regelmäßige Leserin der "Gleichheit". In der "Freien Jugendorganisation
Charlottenburg" lernte Sie ihren späteren Ehemann Paul Schiller kennen,
der ihr an ihrem 18. Geburtstag als wichtigstes Geschenk das Mitgliedsbuch
der SPD überreichte. Ab Juni 1909 arbeitete Frida für die Zeitschrift
"Deutschlands Jugend" zunächst im Verlag Max Reichel & Co., Berlin
W 15, Lietzenburgerstr. 3 und nach dem Verkauf der Zeitschrift ab Oktober
1909 in der Verlagsbuchhandlung W. Herlet, Berlin W 35, Potsdamerstr. 113.
Daneben hat sie abends neben der Hausarbeit Referate für die eigene
politische Arbeit und für die von Paul Schiller geschrieben. |
Die
"Freie Jugendorganisation Charlottenburg" war viel
in
der Natur unterwegs. Hier einige von Omas Fotos:
in der Beilage zur Zeitschrift
Arbeiter-Jugend vom 22.06.1912 schreibt Fridas Schwester Lucie, die inzwischen
mit dem Sozialisten Bruno Peters verheiratet ist und sich Lucy nennt, den
Artikel "Wandern!" und empfiehlt "ein Bad in den Fluten" vor dem Verzehr
des mitgebrachten Mittagessens:
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Fridas
letztes vorhandenes Schulzeugnis
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Text
auf der Fahne in der Mitte:
"Wir
sind die junge Garde des Proletariats"
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Camping
der "Freie Jugendorganisation Charlottenburg"1909
Im
Matrosenkleid: Frida ( Tells Oma ),
links: Paul Schiller
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Mein
Opa Paul Schiller als linker Untermann
(
2. Reihe von oben )
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Meine Oma Frida - ein Jugendbild
(Starfoto - mehrfach vorhanden)
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Paul
Schiller (vorne) mit Freunden
[in
Neuverwendung eines Kriegerkreuzes]
und
zu den Geburtstagen seiner Freundin
Frida
Schulz ( Tells Oma )
Erschien
in der Zeitschrift von
Paul
Schiller immer
eine
Annonce:
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zu
Fridas 19. Geburtstag gratulierte die Redaktion
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