Verlagsvertretung
Tell Schwandt & Gabriele Schmiga, 14089 Berlin, Lerchenstr. 14, Tel
030-832 4051..bestellbuch@t-online.de
.. |
|
|
Bibliothek Québec
|
Sing-Sang-Rap
|
Lodz lieben
|
Plattensee sehen
|
AKTION+Katalog
24/25
|
Alexandria
|
Libanon verstehen
|
Ausgewählte
Neuerscheinungen: .+.Link:
Kinderbuch........................................................................................................
MICHEL JEAN
Qimmik
Roman aus
dem Französischen von Michael von Killisch-Horn
220 S., geb., € 21,00
978-3-99029-652-3
Als der Jäger Ulaajuk in den
1960er Jahren nach Kuujjuaraapik, das südlichste Dorf in Nunavik,
an der Grenze von Tundra und Taiga,
kommt, um seine Felle zu verkaufen,
verliebt sich die junge Inuk Saullu in ihn. Als Ulaajuk ihr die Gebiete
zeigen will, aus denen er kommt, verlassen die beiden Inuit Kuujjuaraapik
und verbringen in Begleitung ihrer Qimmiit, zwei Gespannen von jeweils
zehn Schlittenhunden, mehrere Jahre in den Weiten von Nunavik, wo
sie von der Jagd auf Robben, Belugas und Karibus leben. Als sie – Saullu
hat inzwischen eine Fehlgeburt gehabt – nach Kuujjuaraapik zurückkehren,
stellen sie fest, dass das Dorf sich sehr verändert hat. Häuser
sind gebaut und Straßen angelegt worden, Geschäfte haben sich
angesiedelt, was aber vor allem auffällt, ist die völlige Abwesenheit
der Hunde. Beamte der Sécurité du Québec waren
gekommen
und
hatten alle Hunde erschossen, auch diejenigen von Saullus Vater.
Am Tag seiner Beerdigung kommen morgens wieder Polizisten ins Dorf und
erschießen Ulaajuks Hunde. Jahrzehnte später wird die Anwältin
Ève Beaulieu von ihrer Kanzlei an die Côte-Nord geschickt,
um
den Inuk Uqittuq Ainalik zu verteidigen, der vier ehemalige Beamte
der Sécurité du Québec getötet haben soll.
Unterstützt wird sie von ihrer Kollegin und Freundin Nadège,
die für sie über die Opfer und den mutmaßlichen Täter
recherchiert.
Mit ihrem Hund Qimmik fliegt sie nach Sept-Îles,
doch
der alte Inuk schweigt nicht nur bei der ersten Befragung hartnäckig,
sondern auch bei allen weiteren. Als er endlich doch sein Schweigen bricht,
erfährt Ève, die als Baby adoptiert worden war, Dinge, die
ihr Leben gründlich auf den Kopf stellen. Michel
Jean wendet sich in diesem Roman erneut
einem kaum bekannten Kapitel in der Geschichte der Ureinwohner von Québec
zu: die
massenweise Erschießung der
Schlittenhunde der Inuit in den 1960er Jahren durch Beamte der Sécurité
du Québec, wodurch sie gehindert werden sollten, weiterhin unkontrolliert
in den Weiten von Nunavik zu jagen. Dabei
gelingen ihm erschütternde Szenen, die unmittelbar zu Herzen gehen.
Virginia Pésémapéo Bordeleau
Der Liebhaber vom See
Bibliothek Québec
- Aus dem Französischen von Michael von Killisch-Horn
180 S., geb., € 21,00
978-3-99029-653-0
In ihrem zweiten Roman Der Liebhaber
vom See erzählt Virginia Pésémapéo Bordeleau
die leidenschaftliche Liebesgeschichte zwischen dem Trapper Gabriel, einem
Métis mit weißem Vater und autochthoner Mutter, und Wabuguni,
einer jungen Algonquin, deren Großmutter mit sechzehn von einem katholischen
Priester vergewaltigt wurde. Als Gabriel Anfang der vierziger Jahre auf
seiner Flucht vor der Polizei über den Lac Abitibi in das Lager der
Algonquin direkt am Ufer des Sees kommt, hat er nur Augen für die
rothaarige Wabuguni. Obwohl er eine eher platonische Beziehung zu einer
weißen Frau namens Rose-Ange hat und obwohl Wabuguni schwanger ist
und verheiratet mit einem Engländer, verlieben beide sich leidenschaftlich
ineinander. Nach einigen Tagen beschließt Gabriel jedoch, bevor die
Männer zu ihren Frauen ins Lager zurückkehren, schweren Herzens,
zu seinem Onkel in sein Dorf auf der anderen Seite des Sees zurückzukehren.
Dort erfährt er, dass Rose-Ange den neuen Arzt des Dorfs heiraten
wird, und zu allem Überfluss auch noch, dass Wabuguni verheiratet
ist. Daraufhin meldet Gabriel sich bei der Armee und kämpft drei Jahre
in Europa gegen die Deutschen. Wieder zurück in der Heimat, erfährt
er, dass Wabuguni inzwischen Witwe ist. Mit einem Schlitten und einem Gespann
Schlittenhunde macht er sich auf den Weg zu ihr und ihrer kleinen Tochter.
Der Liebhaber vom See ist der erste von einer autochthonen Autorin in Québec
geschriebene erotische Roman – ein Roman, der die körperliche Lust
und die Sinnlichkeit feiert in einer Zeit vor den Umerziehungsinternaten
und den Misshandlungen durch die Mönche und Nonnen – eine Epoche,
in der es noch möglich war, frei in einer unberührten und grandiosen
Natur am Lac Abitibi, der die heimliche Hauptperson des Romans ist, zu
leben, geschrieben in einer poetischen und sinnlichen Sprache. Eingestreut
in den Roman sind Gedichte von Gabriel, der schreibt und zeichnet, und
Zeichnungen der Autorin.
Michael Köhlmeier
Hoochie-Coochie Man
Rap Novel
256 S., geb., € 21,00
978-3-99029-654-7
Das ist ein verdammt unkorrektes
Epos, meine Güte! Die Lebensgeschichte eines Hurensohns, der bereits
als Kind zusammen mit seiner Bande aus Freaks and Monsters Verbrechen begeht,
die das Lebenswerk eines Schwerkriminellen sein könnten. Von seiner
Mama hat der Hoochie-Coochie auf ihrem Totenbett mitbekommen, er solle
erst gar nicht versuchen, sich um andere oder gar um die ganze Welt zu
kümmern, es genüge, wenn er für einen einzigen Menschen
da sei, so wie sie für ihn dagewesen war. Und siehe, am Ende seines
finster-lustigen Lebens findet er eine kleine Zündlerin, die vom Leben
ebenso geschlagen ist wie er. Und das Ganze gereimt im Sing-Sang einer
Rap Novel. „Nun komm, mein Schatz, ich
mach dir Platz ganz dicht bei meinem Schoß! Da krochen Männer
gern hinein – heraus kroch einer bloß: mein Liebling nämlich,
du allein, mein Hoochie Coochie Söhnchen, mein süßer Ahornsaft,
nur du, mein handliches Kanönchen, ...“
Alena Mornštajnová
Wald im Haus
Aus dem Tschechischen von Hana
Hadas
300 S., geb., € 24,00
978-3-99029-656-1
Man nennt sie Trutschel, und sie
scheint wie zufällig und gar nicht gewollt auf der Welt zu sein. Ihr
Vater ist irgendwo in den Fluten verschwunden, die Mutter flüchtet
sich vor ihrer Verantwortung in Lieb- schaften und Alkohol – und das kleine
Mädchen bleibt am Hals ihrer nachtragenden Großmutter hängen,
die einen Gartenbaubetrieb führt und davon überzeugt ist, dass
man alles Schlechte im Leben ausrotten kann wie eine gefräßige
Nacktschnecke. Oder man redet einfach nicht darüber. Aber rundherum
gibt es einen Wald, der etwas Unheimliches verbirgt, und eines Tages wird
die Trutschel anfangen zu reden ... Alena
Mornštajnová hat eine kraftvolle und dramatische Geschichte
darüber geschrieben, dass nichts im Leben so ist, wie es auf den ersten
Blick scheint, und dass kein Geheimnis jemals so tief vergraben ist,
dass es nicht hervorgeholt werden kann. Es
gruselt einen, aber man kann nicht aufhören zu lesen, bis das
Geheimnis ans Licht kommt. Alena Mornštajnová hat eine intime psychologische
Prosa mit Elementen eine Mysterythrillers geschrieben. Tatsächlich
handelt es sich um einen schleichenden, zuweilen sehr funktional-symbolisch
verstärkten Horror über die Hölle, die einem, oder besser
gesagt, einer, von anderen zugefügt wird.
Lázló Végel
Unsere unbegrabene Vergangenheit
Autobiografischer Roman
aus dem Ungarischen von Christina Kunze
380 S., geb., € 24,00
978-3-99029-657-8
Ein autobiografischer Roman, der
die Geschichte des verlorenen Erbes über drei Generationen hinweg
umfasst. Er führt in eine ländli- che, ethnische und plebejische
Welt, in der die Familiengeschichte eher von einer unbestatteten, also
verlorenen oder gestohlenen Vergangenheit handelt und in der die Historie
jeder Generation unterbrochen ist. Die Figuren sind eigentlich Migranten
der Geschichte. Die erste Generation sind
die Großväter, die Ende des 19. Jahrhunderts geboren wurden,
und deren Wurzeln durch den Vertrag von Trianon einfach auseinandergerissen
werden. Sie haben nicht nur den Staat gewechselt, sondern wurden auch in
eine andere Kultur, Sprache und Machthaltung gezwungen, wodurch sie zuerst
ihre Vergangenheit verloren haben, da es nach 1918 unmöglich war,
die Erfahrungen der vorherigen Ära an ihre Kinder weiterzugeben. Stattdessen
lernten sie fast gleichzeitig mit ihnen, sich in einer neuen Welt zurechtzufinden.
János Végel kommt zu Beginn des Jahrhunderts von Mélykút
nach Szenttamás. Die deutschstämmige Einwandererfamilie hatte
sich bereits in Mélykút assimiliert, und dieser Prozess wurde
in Szenttamás in der serbischen Mehrheitsgemeinschaft abgeschlossen,
wo sie im Grunde unter den Serben zu Ungarn wurden. Der andere Großvater,
Mihály Paksi, galt als echter Einwohner von Szenttamás, was
bedeutet, dass er mit einigen Generationen zuvor in die Stadt kam. Beide
Großväter sind Kinder der Monarchie, sie feierten den Ausbruch
des Krieges, wurden von der Kriegsstimmung mitgerissen und dienten in der
Armee der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Nach 1918 begannen
sie ein neues Leben in einem neuen Staat. Für die erste Minderheiten-Plebejer-Generation
blieb die Vergangenheit unbestattet - und versank in dem neuen Staat sofort.
Marko Pogacar
Latinoamericana
oder 1000 spanische Wörter
aus dem Kroatischen von Alida Bremer
120 S., geb., € 21,00
978-3-99029-659-5
Mit diesem Buch nimmt uns der kroatische
Dichter und Weltenwanderer Marko Pogacar mit auf eine Reise durch die Länder
Mittel- und Südamerikas. Der Text ist dicht, poetisch und dynamisch,
sein Schwerpunkt liegt nicht auf Naturbildern, sondern vielmehr auf den
Städten und auf Begegnungen mit Menschen – Personen aus dem wahren
Leben. Eine Übersetzerin aus Venezuela, ein peruanischer Messerschärfer,
ein nicaraguanischer Ornithologe, ein Barkeeper, der García Márquez
zum Verwechseln ähnlich sieht, eine Kolumbianerin aus der Familie
Escobar, mexikanische Polizisten, kubanische Revolutionäre und viele
andere Gestalten treten aus ihren dokumentarischen Rollen heraus und nehmen
Merkmale literarischer Figuren an. An der
Grenze zwischen Reisebericht, poetischem Journalismus und der Gattung der
„Road Novel“ wird dieses Buch zu einer Hommage an die kanonischen Texte
des lateinamerikanischen literarischen Booms,
an die Fortbewegung als Manifestation der Freiheit und an die Poesie, die
den roten Faden darstellt, der alles verbindet – es wird zu einer Hommage
an die Sprache als Treibstoff aller Bewegungen und Begegnungen.
Europa
Erlesen Novitäten 2024:
Europa Erlesen Lodz
300 S., geb., € 14,95
978-3-99029-569-4
Die viertgrößte Stadt
Polens zählte zu den wichtigsten Textilmetropolen Europas. Das abwechselnd
unter russischer und preußischer Herrschaft verwaltete Lodz stieg
im 19. Jahrhundert zum „Manchester“ Polens auf. Polen, Deutsche und Juden
besiedelten die Stadt und brachten alle ihre Einflüsse und kulturellen
Eigenheiten mit. Im wechselvollen 20. Jahrhundert teilte die Stadt das
Schicksal Polens, die sozialistische Nachkriegszeit prägten eigener
Baustil und kulturelles Schaffen. Aufwändig restaurierte und umfunktionierte
Fabrikgebäude erinnern an eine reiche Geschichte der Industrialisierung.
Heute lädt Lodz als Zentrum des polnischen Filmes zu neuen Entdeckungen
ein. REIHENINFO
Dareg Zabarah-Chulak
Europa Erlesen Genua
300 S., geb., € 14,95
978-3-99029-655-4
Die mächtige Seerepublik war
lange Zeit eine versteckte Weltmacht. Malerisch schön gelegen am Ligurischen
Meer wurden Teile ihrer Innenstadt zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt.
Genua war Ausgangspunkt vieler Han- dels- und Entdeckungsreisen. Heute
ist die sechstgrößte Stadt Italiens einer der größten
Häfen am Mittelmeer. Sie ist zudem auch Zentrum des giallo – des italienischen
Krininalromans. REIHENINFO
Europa Erlesen Balaton
300 S., geb., € 14,95
978-3-99029-570-0
Der Balaton, Plattensee, ist eine
Region der Superlative. Als seit dem späten 19. Jahrhundert zunehmend
besuchter Urlaubsort hat er in der imaginären Geografie Ungarns und
Mitteleuropas einen besonderen Platz eingenommen und konnte im touristischen
Bewusstsein einige schöne Landschaften verdrängen. Die Wahrnehmung
der Region hat sich in einem kaum überschaubaren Reichtum literarischer,
künstlerischer, publizistischer und wissenschaftlicher Darstellungen
niedergeschlagen – in einem Archiv, dessen Bestände, und in einem
Diskurs, dessen Grenzen sich ins private und lokale Gedächtnis verlieren.
Die Ortschaften um den See herum prägen bis heute mit verblüffender
Selbstverständlichkeit die Vorstellungen davon, wie und wo man Urlaub
macht, ein Wochenendhaus erwirbt, wo man immer schon die Kindheit verbracht,
die größten Fische gefangen, die erste Liebe erfahren und, überhaupt,
die schönsten Wellen gesehen hat. Nach wie vor ist der See Gegenstand
ästhetischer Erfahrung, aber auch Schauplatz des bodenständigsten
Badelebens, mit Gastwirtschaften, Weinvermarktung, Kultur- und Szenenleben.
Die Geschichten des Bandes reichen von der Gründerzeit und dem Fin
de Siècle über die Ära des Sozialismus und der deutsch-deutschen
Begegnung bis hin zur neuen ‚Landnahme‘ der politischen Elite. Über
das Historische hinaus laden sie auch zum Spaß am Erzählten
und zum nächstmöglichen Sommer am ‚ungarischen Meer‘ ein. REIHENINFO
Europa Erlesen Alexandria
300 S., geb., € 14,95
978-3-99029-568-7
Als Alexander der Große die
Stadt 331 v. Chr. gründete, war das Gebiet bereits seit 2.400 Jahren
besiedelt. Alexandria war wirtschaftliches, geistiges und politisches Zentrum
der hellenistischen Welt, auch unter römischer Herrschaft. Berühmte
Bauwerke wie der Leuchtturm von Pharos und die große alexandrinische
Bibliothek machten die Stadt im ganzen antiken Mittelmeerraum bekannt.
In der Kaiserzeit war Alexandria
nach Rom mit fast einer halben Million Einwohnern zeitweise die zweitgrößte
Stadt des Imperiums. Bis zur islamischen Eroberung war es nach Rom der
zweitwichtigste Bischofssitz der Christenheit. Nach der islamischen Eroberung
verlor die Stadt ihre dominierende Stellung an Kairo. Ihre Bedeutung sank
weiter unter der osmanischen und Mamlukenherrschaft.
Mit der Eröffnung des Suezkanals
1869 lag Alexandria wieder an einer Hauptroute des Welthandels und erfuhr
Aufschwung. Die Bevölkerung und ihr Wohlstand wuchsen. In den 1920er
Jahren wanderten Menschen unterschiedlichster Nationalitäten nach
Alexandria ein, insbesondere Griechen und Italiener. Bis heute prägen
diese Zusammenkünfte die Stadt und ihre Literatur. REIHENINFO
Europa Erlesen Beirut
260 S., geb., € 14,95
978-3-99029-483-3
Beirut ist eine der ältesten
Städte der Welt. Seit mehr als 5000 Jahren stand sie unter wechselndem
Einfluss von Griechen, Römern, Arabern, Osmanen und der Franzosen.
Als Paris des Ostens war sie Anziehungspunkt vieler Reisender, als Schmelztiegel
der Weltreligionen ein Ort, wo Geschichte geschrieben wird. Nach einem
blutigen Bürgerkrieg erfindet sich die Stadt neu und kehrt dabei zurück
zu ihrer bisherigen Pracht. REIHENINFO
Aktion
Paketvorschlag
#TELL
EUROPA ERLESEN 50
oder mehr Stadt-Anthologien für Ihr Fenster:
je ca. 260 S. ca. €
14,- /geb.
plus ein Leseexemplar der Reihe
für die Buchhändlerin
6 Monate RR + Ziel : 40
%, portofrei ( ca. 50 Bücher oder Ihre Auswahl: je 1 Exemplar)
Zur Auswahl:
Albanien 978-3-99029-072-9
Alexandria 978-3-99029-568-7
Alpen-Adria 978-3-85129-821-5
Amsterdam 978-3-85129-294-7
Andalusien 978-3-99029-528-1
Apulien 978-3-99029-240-2
Asturien 978-3-99029-548-9
Athen 978-3-85129-783-6
Athos 978-3-85129-315-0
Bac?ka 978-3-85129-874-1
Balaton 978-3-99029-570-0
Balearen 978-3-99029-547-2
Balkan 978-3-85129-824-6
Banat 978-3-85129-895-6
Barcelona 978-3-85129-296-0
Basel 978-3-85129-612-9
Beirut 978-3-99029-483-3
Belfast 978-3-85129-626-6
Belgrad 978-3-85129-318 5
Bergen 978-3-99029-365-2
Berlin 978-3-85129-250-2
Bessarabien 978-3-99029-035-4
Bodensee 978-3-85129-315-0
Böhmerwald 978-3-85129-683-9
Bordeaux 978-3-99029-436-9
Bratislava 978-3-85129-319-3
Brno/Brünn 978-3-99029-350-8
Brüssel 978-3-85129-317-7
Budapest 978-3-85129-350-9
Bukarest 978-3-85129-284-7
Collio/Goriška Brda 978-3-85129-682-2
Charkiw/Charkow 978-3-99029-294-5
Cork 978-3-99029-024-8
Czernowitz 978-3-85129-481-5
Dalmatien 978-3-85129-225-1
Donau* 978-3-99029-014-9
Donaudelta 978-3-99029-073-6
Dublin 978-3-85129-261-8
Dubrovnik 978-3-85129-335-5
EUROPA 978-3-99029-241-9
Färöer 978-3-99029-083-5
Franken 978-3-85129-901-4
Friaul 978-3-85129-270-1
Galizien 978-3-85129-252-9
Georgien 978-3-99029-311-9
Gottschee 978-3-99029-075-0
Graz 978-3-85129-391-6
Granada 978-3-99029-547-2
Greater London* 978-3-99029-137-5
Hall in Tirol 978-3-99029-211-2
Helsinki 978-3-85129-804-8
Hermannstadt/Sibiu 978-3-85129-676-1
Hong Kong 978-3-99029-273-0
Île-de-France* 978-3-99029-138-2
Iassi/Jassy 978-3-99029-297-6
Indonesien 978-3-99029-168-9
Island 978-3-85129-295-2
Istanbul 978-3-85129-784-3
Istrien 978-3-85129-219-7
Kalabrien 978-3-99029-343-0
Kärnten 978-3-85129-254-5
Karst 978-3-85129-222-7
Kasachstan 978-3-99029-296-9
Kaukasus 978-3-99029-292-1
Kiew/Kyiw 978-3-99029-013-2
Klagenfurt/Celovec 978-3-85129-564-1
Köln 978-3-85129-572-2
Korfu 978-3-99029-484-0
Kosovo 978-3-99029-344-7
Kopenhagen 978-3-85129-351-7
Krakau 978-3-85129-369-X
Kreta 978-3-85129-659-4
Krim 978-3-85129-890-1
Kvarner 978-3-85129-627-3
Lago Maggiore 978-3-85129-891-8
Lappland 978-3-85129-297-9
Lausitz 978-3-99029-129-0
Leipzig 978-3-85129-547-1
Lemberg 978-3-85129-701-0
Liechtenstein 978-3-85129-316-9
Linz 978-3-85129-785-0
Liverpool 978-3-99029-302-7
Ljubljana 978-3-85129-281-2
?ódz´ 978-3-99029-569-4
London 978-3-85129-359-2
Los Angeles 978-3-99029-321-8
Mähren 978-3-85129-218-9
Montenegro 978-3-85129-420-3
Moldau / Moldova 978-3-99029-278-5
Moskau 978-3-85129-272-3
Mostar 978-3-85129-786-7
München 978-3-85129-285-5
Neuengland 978-3-99029-482-6
Neuseeland 978-3-99029-037-8
New York 978-3-85129-629-7
Niederösterreich 978-3-85129-298-7
Niš 978-3-99029-004-0
Oberösterreich 978-3-85129-480-7
Odessa 978-3-99029-187-0
Oslo 978-3-85129-333-9
Oxbridge 978-3-85129-681-5
Pannonien 978-3-85129-800-0
Paris 978-3-99029-136-8
Pfalz 978-3-85129-935-9
Plovdiv 978-3-85129-283-9
Porto 978-3-85129-367-8
Prag 978-3-85129-251-0
Provence 978-3-85129-336-3
Rheinland 978-3-85129-398-3
Rijeka 978-3-99029-390-4
Riga 978-3-99029-212-9
Rom 978-3-85129-280-4
Ruhrgebiet 978-3-85129-794-2
Russland A-Z 978-3-85129-423-8
Salzburg 978-3-85129-449-1
Salzkammergut 978-3-85129-253-7
Sankt Petersburg 978-3-85129-260-X
Sarajevo 978-3-99029-188-7
Sardinien 978-3-85129-885-7
Schottland 978-3-85129-326-6
Semmering 978-3-99029-571-7
Sibirien 978-3-99029-239-6
Siebenbürgen 978-3-85129-262-6
Sizilien 978-3-85129-353-3
Slawonien 978-3-85129-428-9
Sotschi 978-3-99029-036-1
Sofia 978-3-85129-936-6
Steiermark 978-3-85129-546-3
Stockholm 978-3-85129-902-1
Südtirol 978-3-85129-548-X
Sydney 978-3-99029-295-2
Tallinn 978-3-85129-392-4
Terra Bosna* 978-3-85129-370-3
Tirana 978-3-99029-103-2
Tirol 978-3-85129-314-2
Toskana 978-3-99029-272-3
Transkarpatien 978-3-85129-435-1
Triest 978-3-85129-215-4
Venedig 978-3-85129-214-6
Villach 978-3-99029-074-3
Vilnius 978-3-85129-826-0
Vojvodina 978-3-85129-853-6
Weimar 978-3-85129-908-3
Weinviertel 978-3-85129-549-8
Weiter Osten 978-3-85129-400-9
Wien 978-3-85129-216-2
Wien Südbahnhof 978-3-85129-877-2
Wolga 978-3-99029-186-3
Yorkshire 978-3-99029-271-6
Zagreb 978-3-85129-334-7
Zentralasien 978-3-99029-238-9
Zürich 978-3-85129-259-6
Besondere
Erwähnung:
Europa Erlesen Leipziger Buchmesse
680 S., geb., € 29,90
978-3-99029-425-3
Jeden Frühling reisen wir
zum literarischen Fixpunkt der Saison und haben neue Bücher im Gepäck.
In den Leipziger Messehallen spazieren wir von Stand zu Stand und treffen
auf alte Freunde und neue Gesichter, wir hören spannende Geschichten
und lassen uns inspirieren. Abends erkunden wir unbekannte Stadtviertel
und Literaturen, wir blättern durch eine Metropole, die vom Büchermachen
erzählt.
Wir lesen, stellen aus, organisieren,
sprechen über Ideen, feiern und schmökern – für ein paar
Tage im Jahr sind wir alle Leipziger. Historische und zeitgenössische
Texte, Anekdoten und Erinnerungen verkürzen die Wartezeit zum nächsten
Mal. Dieses Buch ist eine Hommage auf diese Literaturstadt auf Zeit: die
Leipziger Buchmesse. REIHENINFO
Europa Erlesen -
vorige Novitäten
Über
Lwiw:
Europa Erlesen Lemberg
295 S., geb., € 14,95
978-3-99029-701-0
Beiträge von Juri Andruchowytsch,
B. I. Antonytsch, Martin Buber, Alfred Döblin, Iwan Franko, Karl Emil
Franzos, Balthasa Hacquet, Tymofij Hawryliw, Zbigniev Herbert, Petro Karmanskyj,
S. K. Klonowic, Franz Kratter, Iwan Krypjakewytsch, Ladislav Kubala, Andrzej
Kusniewicz, Stanislaw Lem, K. Makuszynski, Leopold v. Sacher-Masoch, Soma
Morgenstern, Wiktor Neborak, Nathan Neta, Jurko Prochasko, Joseph Roth,
Nathan Samuely, Heinrich Traunpaur, Adam Zagajewsaki, Adam Zielinski, J.
B. Zimorowic, Jozef Wittlin, C. v. Wurzbach u. a. REIHENINFO
Europa Erlesen Georgien
250 S., geb., € 14,95
978-3-99029-311-9
Texten u. a. von Andrej Bitow,
Friedrich von Bodenstedt, Moritz von Dechy, Alexandre Dumas, Helga Engelbrecht,
Heinz Fähnrich, Douglas W. Freshfield, Knut Hamsun, August Freiherr
von Haxthausen, Hugo Huppert, Sarah Kirsch, Egon Erwin Kisch, Arthur Leist,
Michail Lermontow, Ossip Mandelstamm, Gottfried Merzbacher, Fried Nielsen,
Friedrich Wilhelm Parrot, Boris Pasternak, Konstantin Paustowski, Aleksandr
Puskin, Gustav Radde, Franz Remmel, Apollonios Rhodios, Grigol Robakidse,
Guram Rtscheulischwili, Nikolaj Sabolozkij, Kurban Said, Eduard Schewardnadse,
Werner von Siemens, Traugott Graf von Stackelberg, John Steinbeck, Bertha
von Suttner, Galaktion Tabidse, Max Freiherr von Thielmann, Ilia Tschawtschawadse,
Moritz Wagner, Armin T. Wegner, Bernhard Zand, Akaki Zereteli. REIHENINFO
Europa Erlesen Balearen
300 S., geb., € 14,95
978-3-99029-547-2
Wohl jeder kennt die beliebte Ferieninsel
Mallorca, und auch Ibiza ist vor allem in Österreich in aller Munde,
auch wenn man dabei nicht mehr an die Mittelmeerinsel denkt. Die lokale
Bezeichnung der Insel ist sowieso Eivissa. Die drei weiteren Inseln der
Balearen, Menorca, das 1993 von der UNESCO zum Biosphärenreservat
erklärt wurde, sowie Formentera und Cabrera, haben noch weniger mit
dem Massentourismus zu kämpfen.
Die Balearen sind seit Jahrtausenden
bewohnt und noch heute sind zahlreiche prähistorische Monumente zu
finden. Ihren Namen bekamen die Balearen von den Griechen in der klassischen
Epoche, die die auf den Inseln berühmten Söldner mit ihrer Steinschleuder-Technik
als Baliarides bezeichneten. Nach der Herrschaft der Araber in Spanien,
als die Inseln zum Kalifat von Córdoba gehörten, wurden Mallorca
und Ibiza im 13. Jahrhundert vom aragonischen Reconquistador Jaume I.,
dem Eroberer, in die unter der Krone von Aragonien vereinten Reiche Aragon
und Katalonien eingegliedert. Seitdem ist die Kultur der Balearen stark
von der katalanischen Kultur geprägt, die hier jedoch ihre eigenständige
Ausformung hat.
Die wechselvolle Geschichte – Menorca
wurde im 18. Jahrhundert auch von den Briten besetzt –, die zahlreichen
BewohnerInnen anderer Nationalitäten, die sich dauerhaft auf den Balearen
niedergelassen haben, zahlreiche BesucherInnen schon in den Anfängen
des touristischen Reisens und die vielfältigen Landschaften auf den
einzelnen Inseln lassen tief eintauchen in eine unermessliche Vielfalt
von Eindrücken und Stimmen. REIHENINFO
Europa Erlesen Korfu
250 S., geb., € 14,95
978-3-99029-484-0
Drepane – Insel der Nausikaa, Sheria
– Insel der Phäaken, Korkyra, Kerkyra und schließlich Korfu,
es gab in den letzten Jahrtausenden viele Namen für diese wundervolle
griechische Insel, die so gar nicht ist, wie die anderen bekannten griechischen
Inseln. Erwarten Sie nicht, was Sie vielleicht auf Kreta oder Santorin
gesehen und erlebt haben. Auf Korfu ist es ein bisschen sehr anders – alles!
Die Natur ist immer grün –
das einzigartige Mikroklima sorgt dafür – die Griechen dort ... nein,
die Korfioten haben sich aus vieler Herren Länder zusammengemischt
und entwickelt, aber doch, trotz französischer, venezianischer und
englischer Einflüsse sind sie immer griechische Korfioten geblieben.
Auch viele orthodoxe Heilige, allen
voran der Inselheilige Spiridon, sind stets in den unzähligen Kirchen
und Klöstern auf der ganzen Insel präsent.
Apfelchutney (glykia mustarda –
„süßer“ Senf) ist aus England hängengeblieben genauso das
Cricket und der Karneval aus Venedig.
Wenn Sie Korfu erlesen, haben Sie
die einzigartige Chance, sich Ihr eigenes Bild in Gedanken zu machen und
dieses Bild mit den realen Eindrücken vor Ort zu kombinieren, was
als Warnung zu verstehen ist, denn diese kombinierten Eindrücke bleiben
und verleiten zur Wiederkehr, zur Liebe und Sehnsucht nach Korfu, so dass
man gar nicht mehr gehen möchte, und falls man doch muss, immer und
immer wiederkehren wird ... so lange, bis man bleibt. REIHENINFO
Europa Erlesen Semmering
300 S., geb., € 14,95
978-3-99029-571-7
„Der Semmering ist kein Maulwürfshügel“
schrieb Johann Gottfried Seume 1801. Schon damals führte die Reichsstraße
von Wien nach Triest über jenen Pass, der mit seinen 984 Metern über
Adria fast unüberwindlich schien. Unterhalb des Passes, in Schottwien,
gedeihten die Einkehrgasthäuser, die Fuhrwerke benötigten einen
Vorspann, im Winter splitterten die Speichen der Holzräder. Mit der
nächsten technologischen Ära folgte die Eisenbahn, dem Gebirge
angepasst mit Ziegeln und Steinen, mit Tunnels und Galerien. 1854 fuhr
der erste Zug der Südbahn über den Semmering und die Städter
entdeckten den Reiz der alpinen Bergwelt.
Kurort und Transitort zugleich
hat der Semmering viele Spuren in der Literatur und Kulturgeschichte hinterlassen.
Diese Reise in unterschiedlichen Geschwindigkeiten überquert nicht
nur den Pass, sie spürt auch den Verknüpfungen zwischen weit
voneinander gelegenen Plätzen nach. So bündelt die Barriere in
der Landschaft die Erzählungen von Metropole und Peripherie, von Handel
und Urlaubsreisen, von der Bewegung zwischen dem Vertrauten und dem Neuen.
REIHENINFO
Europa Erlesen Neuengland
198 S., geb., € 14,95
978-3-99029-482-6
Lange schien das kleine Neuengland
sinnbildlich für die ganzen Vereinigten Staaten von Amerika zu stehen.
Und tatsächlich erwecken die Geschichten und Erzählungen dieser
Region den Anschein, dass Neuengland die „Wiege einer Nation“ war. Egal,
ob es stimmt oder nicht, die Boston Teaparty, Pocahontas und die Puritaner
sind unweigerlich Teil der amerikanischen DNA geworden. Aber in diesem
Band erzählen nicht nur Revolutionäre von staatstragenden Akten,
sondern hier berichten auch Entdecker von einem neuen Land und Reisende
vom Leben in Boston und Co. Aber Amerika wäre nicht Amerika, wenn
nicht das Wunderbare und das Schreckliche in engster Nachbarschaft lebten.
So entsteht auch das Bild einer wilden Natur mit dunklen, scheinbar endlosen
Wintern, gezeichnet von Indianerüberfällen, puritanischem Aberglauben
und Hexenverbrennungen. Aber genauso können wir auch von geflüchteten
Sklaven lesen, die in Neuengland erstmals Freiheit fanden, von Philosophen
und Individualisten, die in den weiten Wäldern Neuenglands das Göttliche
suchten und fanden. Wenn Amerika von sich
selbst erzählt, dann immer in der Sprache der Vielfalt. Und in diese
Vielfalt einzutauchen, ergibt das besondere Gefühl, plötzlich
selbst ein unbekanntes Land zu entdecken.REIHENINFO
Europa Erlesen Bordeaux
278 S., geb., € 14,95
9783990294369
Stadtgeschichten zwischen Weingut
und Atlantikhafen
Europa Erlesen Andalusien
204 S., geb., € 14,95
978-3-99029-528-1
Andalusien zieht seit Jahrhunderten
Reisende an. Dieses Land im Süden, das Tor zu Afrika, stellt für
sie den Inbegriff Spaniens dar. Wir begleiten Naturwissenschaftler, Kunsthistoriker
und Reisende, die aus Abenteuerlust und Interesse am Fremden die meist
sehr beschwerlichen Wege auf sich nehmen. Wir begegnen sehr frühen
Klagen über die negativen Auswirkungen der zahlreichen Besucher, oder
anders gesagt, der Enttäuschung über die Diskrepanz von Vorstellung
und Realität. Und wir hören die Stimmen der Einheimischen früherer
Jahrhunderte sowie heutige Kommentare über Klischees, Traumvorstellungen
die maurische Geschichte betreffend und Probleme mit dem „Overtourism“.
In
den Berichten und Erzählungen durchstreifen wir malerische Landschaften,
besuchen großartige Bauwerke und Städte aus der Zeit der maurischen
Herrschaft, tauchen ein in Feste und Flamenco-Vorstellungen und werden
mit frühen Auseinandersetzungen mit dem Stierkampf konfrontiert. Die
Texte laden dazu ein, Andalusien mit offenen Augen zu besuchen und ein
Land abseits der Tourismusindustrie zu entdecken.REIHENINFO
bereits
angekündigt:........................................................................................zurück
nach oben
Kurz gesagt:
Schredder-Affäre:
Eugen Freund
DIE FESTPLATTE
Ein Kriminalroman
220 S., geb., € 21,00
978-3-99029-639-4
Die „Schredder
Affäre“ sorgte im Frühsommer 2019 für Schlagzeilen:
Direkt aus dem österreichischen Bundeskanzleramt in Wien wurden drei
Festplatten zu einer Firma gebracht, die sich auf das Zerstören von
elektronischen Daten spezialisiert...
Was war auf diesen Festplatten,
dass sie unbedingt vernichtet werden mussten?Dies
Rätsel blieb ungelöst. Hier greift Eugen Freund den Faden auf:
sein „Erich“, ein Mitarbeiter des Kabinetts, hatte vor dem Schreddern noch
eine Kopie gezogen. Nun will er diese wertvolle Information Bülent,
einem befreundeten Journalisten, zuspielen. Doch zwei Banditen haben den
Auftrag, Erich zu überfallen und die Kopie an sich zu nehmen. Es folgt
eine spannende Jagd nach den beiden Männern. Durch Zufall hat Bülent
eine Mitarbeiterin des britischen Geheimdienstes MI5 kennengelernt, die
ihm dabei hilft. Sie bedient sich neuester elektronischer Spyware, um die
Männer ausfindig zu machen: am Bleiburger Wiesenmarkt, einem alljährlich
stattfindenden Volksfest kommt es dann zum Show-Down. Doch wird Bülent
dann auf den Inhalt dieser Festplatte zugreifen können? Zehn Jahre
nach seinem Bestseller „Der Tod des Landeshauptmannes“ hat sich Eugen Freund
wieder eines heißen politischen Themas angenommen. Jüngere Zeitgeschichte
und erfundene Reportage werden hier eng miteinander verwoben. Was wahr
ist und was nicht bleibt der Phantasie des Lesers/der Leserin überlassen.
Und autobiografisches vom Autor
Eugen Freund:
Eugen Freund
»Bleib schön sitzen!«
268 S., geb., € 21,00
978-3-99029-455-0
Aufgewachsen am Klopeiner See (Südkärnten)
in den 1950er und 1960er Jahren, war er später ein Vierteljahrhundert
lang eines der bekanntesten TV-Gesichter Östereichs: Eugen
Freund erinnert sich an seine Kindheit und Jugendjahre auf dem Lande, wo
noch Katzen im Wasserbecken ertränkt wurden und Hühner mit abgeschnittenem
Kopf noch eine letzte Runde machten …
Wo sein Vater, der Landarzt, mit Prinzessin Marie Cecile von Preußen
eine Disco besuchte und bei winterlichen Visiten seinen Sohn frierend im
Auto zurück ließ … Freund beschreibt auch jene Aspekte seiner
Familie, über die nie gesprochen wurde: der jüdische Großvater,
der als U-Boot in Wien überlebte, der andere deutsche Großvater,
der als Maschinenbau-Ingenieur die Nazis unterstützte. Dessen Tochter
begegnet dann, das Tausendjährige Reich nähert sich bald seinem
Ende, in Wien einem Medizinstudenten, dem als „Mischling“ die Bestallung
zum Arzt verwehrt wird. Sie gründen eine Familie und ziehen nach St.
Kanzian in Kärnten. Eugen Freunds Erinnerungen schließen auch
die Höhepunkte seines beruflichen Werdegangs mit ein: vom „Kärntner
Ortstafelkrieg“ 1972 bis zum echten Krieg im ehemaligen Jugoslawien.
Albanische
Fernsehmoderatorin mit Tiefeninterviews: Frauen-Unterdrückung und
männerdominierte Justiz
Eni Vasili
Ich habe getötet.
Berichte aus einem albanischen
Frauengefängnis
Aus dem Albanischen von Basil Schader
250 S., geb., € 24,00
978-3-99029-637-0
Eni Vasilis Ich habe getötet
ist ein höchst authentisches Buch über die Missachtung von Frauen
und Mädchen, über eine männerdominierte und oftmals korrupte
Justiz und Politik. Es ist ein Buch über das Leid von Frauen, die
jahrelang Opfer ihrer Peiniger waren und sich nur mehr durch einen Mord
zu helfen wussten – nur um in der Folge neuerlich zum Opfer zu werden:
zum Opfer einer mehr als fragwürdigen Justiz. Ich
habe getötet ist, wie die Autorin sagt, „ein Reality-Buch, welches
das Leben der albanischen Familie in der Blöße seiner unbeschreiblichen
Sorgen, Probleme und Plagen zeigt“. Den
Hintergrund und die lokale Prägung für die zehn berührenden
und erschreckenden Tiefeninterviews aus einem Frauengefängnis liefert
Albanien. Außer Frage steht indes, dass analoge Phänomene und
Tragödien sich in vielen anderen Ländern und Gesellschaften abspielen.
Nichts wäre verfehlter und bequemer, als Ich habe getötet als
ein Buch zu betrachten, das „typisch“ nur für Albanien ist.
Versuch
des Widerstands gegen den alles verschlingenden Sog des Digitalen
Albert C. Eibl und Jan Juhani Steinmann
Ästhetik des Ungehorsams
Interventionen im digitalen Zeitalter
250 S., geb., € 24,00
978-3-99029-638-7
Dies Buch legt Wege frei für
einen ästhetischen Umgang mit der digitalen Transformation. In 12
Kapiteln, die stilistisch zwischen Philosophie, Essay, Narration und Poesie
changieren, umkreist es abwechselnd die Möglichkeiten von Schönheit,
Ungebundenheit und Metaphysik in der Ära des Digitalen. Die
Ästhetik des Ungehorsams versteht sich als Beitrag zum hochaktuellen
Diskurs über den normativen Umgang des Menschen mit der Digitalisierung
und ihren epochalen Folgen. Es bedeutet,
eine Lebenskunst der Freiheit zu kultivieren und wachsam zu bleiben für
das Wunderbare in der Welt. Wer so, im Schönen und Ungebundenen verweilend,
heiter und tätig sein Leben gestaltet, der geht den Weg des „Freigängers“:
Der Haftanstalt der technozentrischen Gegenwart und ihren Wärtern,
der KI, zum Trotz, hält dieser seinen Blick beständig himmelwärts
gerichtet: Jenseits der Gitterstäbe der Ziffern und Algorithmen schafft
er sich so Freiräume und Oasen der Schönheit, die manch anderer
Gefangene nie erblickt.
REZENSION: Literaturkritik.de
Garantiert
herzchenerwärmend
Manuela Tomic´
Zehnfingermärchen
Kleine Prosa
200 S., geb., € 21,00
978-3-99029-641-7
Großvater Ivo versteckt jugoslawische
Dinar im Radio. Mutter hat nur Augen für den Sänger Zdravko Colic.
Vater rollt im LKW durch die Nacht. Großonkel Tomo verbrennt seinen
Pass. Wenn der Zahnteufel Großmutter quält, zündet sie
sich eine Zigarette an. Auf dem Eiffelturm steckt eine Erdbeere und Supermarios
Kopf landet in der schäumenden Kakaotasse.
99 lyrische Prosaminiaturen eröffnen
ein Familienpanorama zwischen Sarajevo, Völkermarkt und Wien. Erinnerungsstücke
fügen sich als Mosaik zu Geschichten der Flucht und Fernsehsucht.
Es sind Märchen für Erwachsene, die in die Welt des Kitsch, des
Kommunismus und eines Kärntner Schützenvereins führen. Die
Autorin findet eine spielerische Sprache für die fürchterlichen
Absurditäten des Fremdseins. Manuela
Tomic´, geboren 1988 in Sarajevo, aufgewachsen in Völkermarkt/Velikovec.
Arbeitet als Journalistin, schreibt Prosa und Lyrik und ist Hörspielautorin
(Verlag der Autoren).
Gedichte.
Axel Karner
popanz
52 S., geb., € 18,90
978-3-99029-642-4
Formal folgt der Zyklus popanz
dem Alphabet. Diesmal jedoch wird der Mensch nicht als Kreatur maskiert,
sondern als aufgeputzte Vogelscheuche in seiner ganz individuellen sozialen
Bemäntelung ins grelle Licht gezerrt. Dem allgemeinen Spott preisgegeben,
schonungslos in ihrer Brüchigkeit verhöhnt, gibt sich da eine
Ansammlung wohlbekannter Gestalten die Ehre. Was wir tun, wie wir handeln,
wie wir uns das Leben deuten, halten wir in eingelernten Mustern fest.
Es sind nach wie vor in der Hauptsache
Männer, die die Welt bedrohen, sich infantil in Szene setzen und behaupten
wollen. Neben irrwitzigen Allmachtsfantasien, grotesken Unterwerfungsgesten,
manchmal sogar in eine Frauenrolle verschoben, dienen die virilen Zuschreibungen
oft nur dazu, ein schwaches, vor Selbstmitleid zerfließendes Ego
aufrechtzuerhalten.
Deutsche
Kulturgeschichte
Matthias Buth
Die Verfassung der Dichter
Essays
300 S., geb., € 24,00
978-3-99029-643-1
Matthias Buth steht in der langen
Tradition der Dichterjuristen und ist als Dichter auch Anwalt der Poesie.
Ausdrücklich aber erklärt er sich in seinen Essays. Historisches
Wissen und politische Erfahrungen grundieren seine Texte. Gott und der
Region zugewandt, schreibt er gegen die Instrumentalisierung von Geschichte
an, gegen die Anmaßungen der Politiker und das braune Erbe der Kirche.
Seine literarischen Portraits und Werkbetrachtungen sprühen vor Kenntnissen
und Erkenntnissen. Sie sind getragen durch die Suche nach dem, was uns
als Deutsche kulturgeschichtlich trägt. Diese klugen Essays, die Buth
für das Online-Magazin Faust-Kultur verfasste, eröffnen
neue Zugänge zur Kultur und Geschichte. – Die
Verfassung der Dichter ist der Vers, der die Freiheit des Wortes verteidigt.
Matthias Buth erhielt u.a. den Literaturförderpreis
von Nordrhein-Westfalen und den Nikolaus Lenau-Preis für Dichtung.
Er lebt in Rösrath-Hoffnungsthal, wo er 2021 das „Philomena Franz-Forum“
gründete und seitdem leitet. Geboren 1951 in Wuppertal-Elberfeld,
ist Buth Lyriker und Essayist, zudem Jurist (bis 2016 im Kanzleramt und
seitdem Anwalt). Texte von ihm wurden u.a. ins Rumänische, Polnische,
Französische, Englische, Arabische, Türkische und Kroatische
übersetzt und zahlreich vertont. In der internationalen Lyrikreihe
„Poesiealbum“ erschien 2018 die Auswahl 344.
Aufleuchtend
Willibald Hopfgartner
Das Heilige im Werk Peter Handkes
Eine Annäherung
62 S., geb., € 14,95
978-3-99029-644-8
Das Heilige gehört nicht zur
Ordnung der Dinge, sondern zur Ordnung des Sehens. Es ist nicht interessant
für das Wissen oder für die Ökonomie, sondern manifestiert
sich, mit den Worten von Mircea Eliade, als „Realität, die von ganz
anderer Art ist als die natürlichen Realitäten“. Handke will
sie „umschreibend erzählen“ und in seinen Aufzeichnungen ihr Aufleuchten
zur Sprache bringen. So erweisen sich seine
Texte als eine Art Sehschule für das Heilige. Willibald
Hopfgartner war Lehrer für Deutsch
und Philosophie am Franziskanergymnasium Bozen, lebt als Franziskanerpater
im Kloster in Graz.
Ruf nach Frieden
Stanislav Struhar
Die Reinheit der Stille
Erzählungen
150 S., geb., € 21,00
978-3-99029-640-0
"Wien lebt hier in einer Sprache
auf, die einer ganz eigenen stilistischen Ästhetik folgt und in der
österreischischen Erzählliteratur gewiss eine singuläre
Position einnimmt ...
Stanislav Struhar ist zu
einer starken europäischen Stimme geworden, die nach Frieden ruft,
nach der Beilegung von Konflikten, nach
respektvoller Liebe zwischen den Menschen"
sagt Markéta Kliková in ihrem Nachwort
SLOWENISCHE
BIBLIOTHEK Bestell-Liste-Slowenische-Bibliothek
Lojze Wieser
Der Wieser Verlag und Kurze Stationen
eines Lebens
Spezialist für Literatur aus dem europäischen
Osten
54 S., geb., € 24,00
978-3-99029-597-7
Als wir vor sechsunddreißig
Jahren begonnen haben, Literatur aus dem europäischen Osten zu verlegen,
als wir begonnen haben, den vielen Literaturen dieses Raumes ein Gesicht
zu geben, als wir die slowenische, kroatische, serbische, albanische, bulgarische,
rumänische, ungarische, tschechische, slowakische, polnische u. a.
Literatur herauszugeben begannen, war die Sowjetunion noch nicht Vergangenheit,
Jugoslawien noch nicht von einem Krieg zerstückelt und die Europäische
Union ein Friedensprojekt. Da haben wir das Hoffen gelernt und die Ahnung
einer vielstimmigen Welt im Sinn gehabt, von der uns die Autorinnen und
Autoren in ihren Büchern, ihren Versen, ihren Erzählungen und
ihren Träumen berichteten und die uns deren Übersetzerinnen und
Übersetzer ins Deutsche herüberbrachten. Es vergehen die Zeiten
und es kommen die neuen. Im 44. Jahr meines Verleger-Seins lege ich die
Zügel in jüngere Hand. Den Kutschbock mach ich frei. Ich werde
den trabenden Pferden nachschauen. Die Kutscherin hat die Zügel fest
in der Hand. Sie weiß sie zu halten. Die Erzählung geht weiter.
Es vergehen die Zeiten und die Uhr bleibt nicht stehen. Wir habe Neuland
betreten, haben zur Genüge gefehlt. Doch ohne die vielen stillen Kumpaninnen
und Compañeros, die da waren – privat und in Funktion – bei aufkommendem
Sturm, ohne die zahlreichen Wortlandstreicher, die dem Entlegenen, dem
Anderen und Neuen vertrauten, die halfen und gaben und das rettende Seil
zuwarfen und den Karren wieder und wieder aus dem Graben herauszogen, wären
wir oft schon gestrauchelt. Sie alle, und die Leserinnen und Leser, teilten
mit uns die Fantasie und vertrauten. Ja, wir alle haben das Hoffen gewagt
und bis heute behalten!
Lojze Wieser
„Hab lang gehofft und bang verzagt“
50 S., geb., € 24,00
978-3-99029-636-3
Werkstattbericht zum Projekt
Slowenische Bibliothek ("...Nach dem Ruck, der zum Erscheinen von Florjan
Lipuš‘, Der Zögling Tjaž, 1981 im Residenz Verlag (in der Übersetzung
von Peter Handke und Helga Mracnikar), durchs Land ging, wäre die
Begeisterung wohl schnell versiegt, wenn nicht Drava und dann auch Wieser
eine systematische Veröffentlichung slowenischer Literatur – sowohl
im Original als auch in Übersetzungen – begonnen hätten.")...
Jerneja Jezernik
Alma M. Karlin – Mit Bubikopf und Schreibmaschine um
die Welt
Eine Biographie über die
Weltreisende, Polyglotte, Schriftstellerin und Antifaschistin
Alma M. Karlin (1889–1950) aus
Celje/Cilli, Slowenien
108 S., geb., € 24,00
978-3-99029-630-1
Alma M. Karlin – Mit Bubikopf und
Schreibmaschine um die Welt ist die erste deutsche Biographie in 9 Kapiteln
über das Leben und Werk einer der größten Weltreisenden
und deutschsprachigen Schriftstellerin Alma. M. Karlin (1889–1950) aus
Celje, Slowenien. Nach einer unglücklichen Kindheit in der zweisprachigen
untersteiermärkischen Provinzstadt am Sann in der alten k. und k.
Monarchie entflieht sie dem kleinbürgerlichen Milieu und geht 1908
nach London. Dort arbeitet sie in einem Übersetzungsbüro, legt
Prüfungen in Norwegisch, Schwedisch, Dänisch, Englisch, Französisch,
Spanisch, Italienisch und Russisch ab. Am 24. November 1919 verlässt
sie mit dem Reisepass ihrer neuen Heimat, des Königreichs der Serben,
Kroaten und Slowenen, den Cillier Bahnhof und bereist in den Jahren 1919–1927
als allein reisende Frau alle Kontinente. Mit dabei im Koffer sind ihre
Schreibmaschine Marke Erika und ihr handgeschriebenes Wörterbuch in
zehn Sprachen. Acht Jahre lang ist sie unterwegs, einzig im Vertrauen auf
die eigenen Fähigkeiten, sich überall auf der Welt durch Unterrichten
und Dolmetscherdienste als auch journalistische und belletristische Arbeit
Verdienstmöglichkeiten zu verschaffen. Sie überschreitet auf
ihrer Weltreise nicht nur geographische Grenzen, sondern auch die der Gesellschaftskonventionen,
indem sie die Welt als Frau, Künstlerin und Forscherin auf ihre eigene
Art „erleben“ will und damit ihre Leistung bis heute einzigartig bleibt.
Alma M. Karlin
Dann geh ich in den grünen Wald
Meine Reise zu den Partisanen
Aus dem Slowenischen übersetzt von Jerneja Jezernik
308 S., geb., € 24,00
978-3-99029-600-4
Das Buch handelt von tragischen
und düsteren Ereignissen aus der Zeit der deutschen Besatzung Jugoslawiens
in den Jahren 1941–1945, gesehen und erlebt durch die Augen der kritischen,
unkonventionellen, an den Rand der Gesellschaft geschobenen deutschschreibenden
Autorin Alma M. Karlin. Als Gegnerin des Hitlerregimes und des Kommunismus
erzählt Karlin über ihre persönliche und bittere Erfahrung
mit der Gestapo, über ihre schwierige Zeit im nazistischen Lager Melje
bei Maribor und im slowenischen Widerstand in Bela krajina, dem sie sich
mit ihrer schriftstellerischen Tätigkeit angeschlossen hatte. Vor
den Augen der Leserschaft eröffnet sich ein kostbares und einzigartiges
Dokument der Erinnerungsliteratur der Zeit des Zweiten Weltkriegs.
Ein
subversiver Frauenroman am Vorabend des ersten Weltkriegs.
Ein beeindruckendes
Dokument der slowenischen Moderne.
Kveder, Zofka
Ihr Leben
224 S., geb., € 24,00
978-3-99029-628-8
Tilda, ein Mädchen aus behütetem
Elternhaus, wird dem sympathischen Gutsverwalter Roman zur Frau gegeben.
Schon bald erweist sich dieser Schritt als schwerer Fehler; das Gut ist
ein herabgewirtschafteter Flecken zwischen den Bergen, Roman ein Hallodri
und die reiche Mutter aus Triest hat garnichts, um die Schulden ihres Sohnes
zu begleichen. So beginnt die Leidensgeschichte einer Frau, in deren Vordergrund
die Darstellung des Heranreifens und der Entdeckung der eigenen Identität
in den traditionellen Rollen der Ehefrau und Mutter steht. Obwohl Tilda
vor allem als Ehefrau unglücklich ist, kann sie sich nicht aus dieser
Rolle lösen, denn sie ist überzeugt, dass ihr Schicksal an dem
des Mannes hängt, den sie, zu wenig überlegt, geheiratet hat.
Zofka Kveder, auch Kveder-Jelovšek,
Pseudonym Dimitrije Gvozdanovic (* 22. April 1878 in Laibach Österreich-Ungarn;
† 21. November 1926 in Zagreb, Königreich Jugoslawien) lebte als Berufsschriftstellerin
in Prag und schrieb in slowenischer, deutscher, tschechischer und kroatischer
Sprache, ab 1914 nur mehr auf Kroatisch. später lebte sie in Zagreb,
wo sie bis zu ihrem Tod in der südslawischen Frauenbewegung aktiv
war und gilt als erste große Erscheinung der slowenischen Frauenliteratur.
Ihr
Leben (1914) ist ihr letztes auf Slowenisch verfasstes Werk.
Noch einmal vom Neunten Land
Peter Handke im Gespräch mit Jože Horvat
94 S., geb., € 24,00
9783990296158
Die drei Gespräche, die Peter
Handke mit dem slowenischen Freund Jože Horvat führte – 1987 in Salzburg,
1988 im Karst und im Dezember 1992 in Paris –, entfalten sich um slowenische
Motive im literarischen Werk, über Sloweniens Unabhängigkeit
und den Krieg. Der »Bewohner des Elfenbeinturms« weilte, saß,
ist oft – meist zu Fuß – herumgekommen und hat viel, das Weite, das
Enge, wahrgenommen – in seiner „Geh-Heimat“. Landschaften, vor allem der
Karst, die Menschen und ihre Sprache, das Slowenische, finden sich im Schreiben
wieder, im Buch wie dem Anfang der 80er Jahre verfaßten poetischen
epischen Werk Die Wiederholung. So „heimisch“ es dem Autor im „Land der
Erzählung“ erging, so kritisch zeigt er sich zur Staatswerdung von
Slowenien. Bewandert in den Landen, die seit 1991 in Staatsgebilde und
Kriegswirren zerfallen, fügt Handke gängigen Balkan-Schlagworten
keine eilfertigen, abschätzigen Kommentare hinzu – vom Nachsinnen
gelebter, erlebter und beobachteter Vielfalt erfahren wir. Wie schon der
Abschied des Träumers vom Neunten Land. Da und dort auch unverstanden,
mißbraucht, geben auch die Ansichten und Einwände in diesen
Gesprächen, nicht mit ausgewogenem, wohl aber eigenes Erfahren wägendem
Wort, immer wieder Anstoß – zum Bedenken. „In
Die Wiederholung ist das gerecht beschrieben, nicht sine ira et studio,
es ist nur erzählt … Das Poetische und das Politische kann man nicht
trennen …“
Prežihov Voranc
Wildwüchslinge
8 Erzählungen
256 S., geb., € 24,00
978-3-99029-393-5
Nachdem Prežihov Voranc Mitte der
1920er Jahre seine ersten Erzählungen veröffentlicht hatte, die
keinen Erfolg hatten, hatte er zehn Jahre lang nichts mehr geschrieben
und sich nur seiner politischen Tätigkeit gewidmet. Erst Mitte der
1930er Jahre begann er wieder zu schreiben. Es entstanden einige Erzählungen,
die im Ton seiner Kärntner Heimat vor allem den Kampf der einfachen
Menschen um ihre Lebensgrundlagen thematisierten. Sie schildern elementare
Naturmenschen, ihre Charaktere und Lebensumstände, und sind aus dem
Gefühl des Mitleids mit ihnen und der Entrüstung entstanden.
Die Erzählungen entstanden zwischen 1935 und 1939 und erschienen zunächst
einzeln in der sozialistischen Zeitschrift Sodobnost.
Ciril Kosmac
Ballade von der Trompete und der Wolke
Roman
Aus dem Slowenischen übersetzt von Peter Wieser
174 S., geb., € 24,00
978-3-99029-631-8
Der Roman ist komponiert wie eine
Fuge, in der sich drei Themen miteinander verflechten: Peter Majcens zweifelndes
Suchen nach der richtigen Form der zu schreibenden Geschichte von Temnikar,
die vor den Augen des Lesers entstehende Parabel von Temnikars Heldenmut,
symbolisch überhöht zu einer Ballade von Zweifel und Entscheidung,
von Angst und Mut, und schließlich die Geschichte des Bauern ?rnilogar,
der sich im Verlauf der Handlung als falsches Gegenstück Temnikars
herausstellt. Dieser Roman vom menschlichen Tod und der Geburt eines Kunstwerks
stellt eine vollkommen neue Form der Beschäftigung mit der Frage von
Heldentum und Verrat im Krieg dar, es ist traditionelles Erzählen
und gleichzeitig modernste Prosa. Die Ballade ist wohl das bedeutendste
Werk des Neorealismus in der slowenischen Literatur und wurde mit Erfolg
verfilmt. Die Vorliegende Übersetzung aus dem Slowenischen ist von
Peter Wieser, nach einer Übersetzung von W. und M. Jähnichen,
die 1972 im Aufbau Verlag erschien.
Josip Jurcic
Der zehnte Bruder
Roman
Aus dem Slowenischen übersetzt von Ludwig Vipauc
256 S., geb., € 24,00
978-3-99029-634-9
Der Roman Der zehnte Bruder (Deseti
brat) ist der erste in slowenischer Sprache geschriebene Roman der modernen
Zeit. Anhand verschiedener menschlicher Schicksale begegnen wir der feudalen,
wie auch der erwachenden bürgerlichen Welt einerseits und der dörflichen
Struktur, in zeitverschobener Erzählung. Darin widerspiegelt sich
die erwachende Intellektualität, die sich and der dörflichen
Realität reibt und nahezu zerbricht. Die gut lesbare Liebesgeschichte,
durchsetzt mit Elementen einer Kriminalgeschichte trifft den Geist der
damaligen Zeit. Die ihr angekreideten Schwächen in der Erzählstruktur
können die Begeisterung und die Akzeptanz des Romanes zum Zeitpunkt
des Erscheinens nicht schmälern. Die Lesebarkeit wird durch die humoristischen
Beschreibungen des Dorfsonderlings Krjavelj geradezu gefördert. Der
zehnte Bruder figuriert im Roman als verbindendes Element zwischen der
ruralen und urbanen Welt. Ob er daran scheitert? Der Roman ist erstmals
1866 als Romanbeilage der Südsteirischen Post, übersetzt von
Ludwig Vipauc, erschienen. Diese Übersetzung bildete 1960 die Grundlage
der bearbeiteten Herausgabe des Romans von Ferdinand Kolednik bei Habbel
in Regensburg. Auch hier gilt: Diese Übersetzungen sind aus heutiger
Sicht auch deswegen so wertvoll, da sie nah an der Zeit des Entstehens
des Romanes geboren wurden, und sie sind im Stande, den Geist dieser Literatur
oft tiefer – wiederzugeben und erhellen oft die Stimmung jener Zeit, lediglich
die Orthographie wurde leicht den heutigen Lesegewohnheiten angepasst.
Janko Pleterski / Drago Druškovic
Der ungleiche Grenzstreit
übersetzt von Franci Zwitter jun. und Peter Wieser
76 S., geb., € 24,00
978-3-99029-396-6
„In der Zeit, als es in den habsburgischen
Ländern noch keine Nationen gab, als alle noch lediglich die Untertanen
des deutschen Kaisers und der deutschen Feudalherren waren, waren die Kärntner
Bauern und Holzer, die Manufakturarbeiter und Bergleute, die Säumer
und Fuhrmänner, die bäuerlichen Händler und Handwerker,
sei es deutscher oder slowenischer Sprache, noch ein »einerlei Volk«.
Damals war die Sprachengrenze stabil, man wusste, wo man »v Niemce«
(»ins Deutsche«) und wo in »das Windische« kam.
Urban Jarnik meinte noch 1826, dass sich die deutsche Sprache nur sehr
langsam gegen den Süden zu ausbreite, alle hundert Jahre um eine Wegstunde.
Damals ging man noch zu Fuß. Dann entfaltete sich auch in Kärnten
das deutsche Bürgertum in den Städten und Märkten, in den
Manufaktur- und Bergwerksverwaltungen, auf den Großgrundbesitzen,
und es entstand auch hier die deutsche Nation mit ihrer Ideologie, dass
alles, was der Sprache und dem historischen Besitze nach deutsch ist, zu
einer Kraft vereint werden muss“, schreibt Janko Pleterski in diesem Band.
In diesem Band interessiert uns
auch der zweite des in deutscher Sprache verfassten Romans aus der Feder
des Kärntner Schriftstellers Josef Friedrich Perkonig, Die Patrioten.
Auch Perkonig beschäftigt sich zeitgleich mit der Abstimmungsthematik,
über die er 1937 angefangen hat zu schreiben. Zu Prežihs Roman stelllte
er 1947 fest: „Wenn man jenen Gewährsmann um die Namen von Lebenden
fragt, in denen sich das Seiende ankündigt, dann vernimmt man etwa
von Lovro Kuhar, der in dem Roman Požganica (Die Brandalm) eine bisher
ungekannte Tiefe ausgelotet hat.“ Dies stellte er 1947 fest. Perkonig´s
1937 begonnener Roman erlebte seinen ersten Vorabdruck 1940 – während
des „Tausendjährigen Reichs“. Erschienen ist er letztlich 1950. Zwei
Annäherungen, die gegensätzlicher nicht sein könnten.
Prežihov Voranc
Maiglöckchen
Erzählungen
106 S., geb., € 24,00
978-3-99029-627-1
Kindschaft ist keine Idylle. Naiv,
wer glaubte, das Kind sei naiv, kindisch, wer sich ihm so nähert.
In Prezihov Voranc‘ elf Kindheitsgeschichten, eindringlich und leise erzählt,
erscheinen Kinder nicht als kleine Erwachsene, vielmehr sind sie (noch)
ganz Mensch. Erlebnisse und Begebnisse, frühe Müh‘, schroffer
Verweis, aber auch Wärme und Zuneigung an den kargen Alpenhängen,
auf der Pacht, dem Keuschlerhof, am Rand des Dorfs und auf dem Weg in die
Stadt – wahrgenommen im Kindblick. Keine alters (allzu)weise Suche nach
der verlorenen Kindschaft, nicht die gesuchte Erinnerung, einfach aufgehobenes
Leben. Maiglöckchen – Prežihov Voranc letztes Buch.
France Prešeren
Gedichte
146 S., geb., € 24,00
978-3-99029-424-6
Bis auf einige wenige Gedichte
am Ende dieses Bandes wurden alle von Klaus Detlef Olof ins Deutsche übertragen.
Sie geben Einblick in das poetische Werk des Dichters, der bis heute die
slowenische Sprache prägt und geben wieder, wie sich im Laufe der
letzten 140 Jahre die Sprache selbst verändert und das Verständnis
entwickelt hat. Mit Prešeren konnte man erstmals sagen, dass alles, was
die slowenische Sprache poetisch, bildlich, gefühlvoll und ergreifend
sagen will, sie auch kann. Mit ihm und in ihr konnte alles gesagt, mit
ihr konnte alles ausgedrückt werden und es gab keinen Grund mehr,
sich gegenüber anderen minder zu fühlen. Prešeren steht am Anfang
einer Bildlichkeit, die für Hoffnung. Sem dolgo upal in se bal
/ Hab lang gehofft und bang verzagt stellt er seinem Gedichtband 1848
voran. Mit diesen Gedichten wird der selbstbemitleidenden Kleinheit der
Boden entzogen. Im Slowenischen kann memoriert, erzählt, gesungen
und beschrieben werden, es kann begründet, gedacht und geträumt
werden, denn das Slowenische vereint in der Sprache die Poesie des Alltags
und die Melodie des Echos und das Memorierende der Zeremonie.
Über
den größten slowenischen Dichter:
Ernestina Jelovšek
Erinnerungen an France Prešeren
Erstmals im deutschen Original aus den Manuskript herausgegeben
162 S., geb., € 24,00
978-3-99029-619-6
Darum, wer immer nachstehende »Erinnerungen«
die gerade vor zwanzig Jahren (1875) geschrieben und vor 10 Jahren (1885)
wieder abgeschrieben wurden, in die Hände bekommt, dem mögen
diese Zeilen als Einleitung, als der Schlüssel (zu France Prešeren,
Anm. Red.) dienen. Manches hätte ich jetzt vielleicht anders aufgefaßt
und geschrieben: meine Ansichten hat die Erfahrung, der Einblick in unsere
Verhältnisse teils gemildert, teils verbittert, manches mal dachte
ich schon daran, das Buch zu vernichten; warum sollen andere in ein Leben
schauen, das sie so wenig verstehen, dachte ich mir häufig, was ist
ihnen Prešeren! – Bitteres Leiden, Mangel, Vereinsamung, das Ringen um
das tägliche Brot, haben mich Gott näher gebracht, meine religiösen
Ansichten sind mildere idealere geworden! und doch, was ich geschrieben,
mag bleiben, denn noch einmal schreiben möchte ich das Buch nicht,
es fehlt mir dazu an Zeit, an Ruhe und meine Augen sind zu leidend, sie
erlauben mir keine solche Anstrengung mehr. Schließlich, was die
Ansichten Prešerens betrifft, die ich niedergeschrieben, daran dürfte
ich ja so nicht ändern, dann wäre es doch besser, das Buch zu
vernichten. Und so mag es denn aufbewahrt bleiben, für eine bessere
Zeit!“, schreibt Ernestina Jelovšek, Tochter von France Prešeren, am 21.
August 1895 in Ljubljana. Fast unbegreiflich, dass ihre warmherzigen, auf
Deutsch geschriebenen Erinnerungen in slowenischer Übersetzung auch
heute noch eine Rarität darstellen, im Original, auf Deutsch geschrieben,
wurden sie in den eineinhalb Jahrhunderten kein einziges Mal verlegt. Nun
werden sie jedenfalls erstmals der Leserschaft vorgelegt. Ernestina Jelovšek
sei Dank!
Ivan Cankar
Eine einzige Nacht
Kurzgeschichten 1897–1920
Herausgegeben von Peter Scherber
222 S., geb., € 24,00
978-3-99029-616-5
Der Slowene Ivan Cankar war Lyriker,
Dramatiker und vor allem Prosaschriftsteller. Aus ärmlichen Verhältnissen
stammend lebte er von 1896 bis 1909 in Wien, wo er einen großen Teil
seiner Werke schrieb und in seiner slowenischen Heimat veröffentlichte.
Seine Prosaarbeiten erschienen schon seit 1900 in der damaligen Tagespresse
(Prag,
Zagreb, Wien, Ljubljana), in Anthologien und in einigen ihm gewidmeten
Publikationen in deutscher Übersetzung. Cankars Prosa reicht von kurzen
Skizzen über Erzählungen und Satiren bis zu größeren
Novellen und Romanen, von denen hier eine möglichst repräsentative
Auswahl gezeigt werden soll.
Josip Jurcic
Johann Erasmus Tattenbach
Historischer Roman aus dem XVII.
Jahrhunderte der steiermärkischen Geschichte
Aus dem Slowenischen von Franz Rainerow
150 S., geb., € 24,00
978-3-99029-632-5
Es war das prächtige Schloss
und die außergewöhnliche Geschichte des adligen Edelherren Ivan
Erasmus Tattenbach, die Josip Jurcic zum ersten slowenischer Feuilletonroman
animierten. Darin erzählt der Autor – zum 200. Jahrestag – von der
Niederschlagung der kroatisch-ungarischen „Zrinj-Frankopan-Verschwörung“
gegen die Habsburgerkrone. Tattenbach wird als charakterschwach, naiv und
selbstgefällig beschrieben, ist lediglich auf persönlichen Vorteil
aus, biedert sich taktisch an die habsburgfeindlichen kroatischen und ungarischen
Herrscher an und bleibt – 1667 – in den Intrigen der Magnaten-Verschwörungen,
und von seinem Kammerdiener verraten, wortwörtlich hängen. Auf
Deutsch erschien das Buch zuerst 1912 in Prag. Die Orthographie wurde leicht
den heutigen Lesegewohnheiten angepasst.
Anton Haderlap
Graparji. So haben wir gelebt
Erinnerungen eines Kärntner Slowenen an Frieden
und Krieg
Aus dem Slowenischen übersetzt von Metka Wakounig und Klaus Amann
144 S., geb., € 24,00
978-3-99029-621-9
Anton Haderlap erzählt in
seinem Buch Graparji die Geschichte seiner Familie und seines Tals seit
dem Ersten Weltkrieg. Schauplatz der Erzählung ist die Gegend um Eisenkappel
in Südkärnten, die den Literaturkennern aus den Werken von Florjan
Lipuš und Maja Haderlap bekannt ist. Es ist eines der Kerngebiete der slowenischsprachigen
Bevölkerung Kärntens. In eindrucksvollen Szenen entsteht ein
bewegendes Bild vom kargen Leben der Keuschler, Jäger und Holzarbeiter,
von ihren Schicksalen und ihren bescheidenen Freuden. In diese Welt bricht
1938 mit der Annexion Österreichs der Nationalsozialismus mit aller
Gewalt ein. Hitlers Auftrag „Macht mir dieses Land deutsch!“ bedeutet für
die slowenischsprachige Bevölkerung in Kärnten Verfolgung, Unterdrückung
und Gefahr für Leib und Leben. Vor allem nach der, verharmlosend als
„Aussiedlung“ bezeichneten, Deportation von mehr als 1000 Kärntner
Sloweninnen und Slowenen im Frühjahr 1942 erhielt die Widerstandsbewegung
in Südkärnten starken Zulauf. Auch der Vater von Anton Haderlap
schloss sich den Partisanen an. Als daraufhin seine Mutter, zwei Tanten
und ein Onkel sowie die im gemeinsamen Haushalt lebende Cousine Mici verhaftet
und nach Ravensbrück und Dachau deportiert wurden, flüchtete
der damals vierzehnjährige Anton Haderlap mit einer anderen Tante
und seinem elfjährigen Bruder Zdravko in die Wälder an der österreichisch-jugoslawischen
Grenze und schloss sich dem bewaffneten Widerstand gegen Hitler an.
Prežihov Voranc
Wien, Paris, Saualm
Geschichten und Reportagen
186 S., geb., € 24,00
978-3-99029-394-2
Die Auswahl versammelt acht Erzählungen
und Reportagen. Als Sechzehnjähriger schrieb der »junge Pferdeknecht«
(Zofka Kveder) seine ersten Geschichten, seine sozialkritische Erzählung
Im Winter (1911) spricht bereits sein grundlegendes Thema an: die entwürdigende
Situation der Keuschler und Kleinbauern. In der grotesk-naturalistischen
Skizze Sektor 5 (1926) schildert er die Sinnlosigkeit
und Anomalie des Krieges auf den berüchtigten Kriegsschauplätzen
des 1. Weltkrieges und stellt Fahnenflucht als einzige Chance dar, um dem
Widersinn des Krieges zu entkommen. Er
arbeitet seine eigene Desertion auf, die ihn in die Abruzzen verschlagen
hat, wo auch die seraphisch-schöne Geschichte Das Mädchen mit
der Mandoline (1924) spielt. Zwischen 1930 und 1939 lebte er als Sekretär
des Internationalen Roten Kreuzes und der Internationalen Gewerkschaft
in Wien, Prag, Berlin und Paris und verbrachte einige Zeit im Gefängnis.
Auf diese Erfahrungen stützen sich seine politisch-poetischen Reportagen
Wien (1940/46) und Paris (1940/46). Seine Apotheose der Südkärntner
Lebenswelt unter dem politisch-historisch konnotierten Kürzel Saualm
entstand 1948. Die Kurzgeschichte Das Tal ohne Namen (1948) ist eine poetische
Ironisierung der Selbstverliebtheit einer Kultur, die allzu lange im Schatten
der großen Nachbarn gestanden ist. Die Geheime Lesestube (1949) schließlich
ist das einzige vollendete Kapitel aus dem Romanprojekt Pristrah (Angst),
der Geschichte der Selbstkultivierung der slowenischen Bevölkerung
seit 1848.
Prežihov Voranc
Die Brandalm
Roman aus den Umsturztagen
Aus dem Slowenischen übersetzt
von Anton Svetina und Peter Wieser
410 S., geb., € 24,00
978-3-99029-392-8
Der slowenische Schriftsteller
Prežihov Voranc (eigentlich Lovro Kuhar) erzählt in seinem „Roman
aus den Umsturztagen“ Die Brandalm von den Wirren nach dem Ersten Weltkrieg,
nach dem Zerfall der k. u. k. Monarchie, von den Sehnsüchten nach
Freiheit und Gleichheit, Brüderlichkeit und Souveränität.
Der Leser wird hineingezogen in Ereignisse, die ihm am Beispiel Kärntens
die historische Wirklichkeit und die Tragödie nationaler Konflikte
enthüllen. „Das Zwei-Millionen-Volk der Slowenen im Herzen Europas
ist durch eine Reihe geschichtlicher Ereignisse völlig zu Unrecht
an den Rand des europäischen Literaturschaffens gedrängt worden“,
lesen wir in der Ankündigung zur Erstveröffentlichung 1983. Und
weiter: „In seinem Ringen um Selbsterhalt, in seinem Ankämpfen gegen
die Vierteilung sind die Slowenen auf vier Staaten zerrissen: neben der
Republik Slowenien im jugoslawischen Staatenverband noch auf Italien, Österreich
und Ungarn – hat es in allen vier Staaten bemerkenswerte künstlerische
und literarische Werke hervorgebracht. Waren noch im 18. Jahrhundert der
Komponist Jakob Petelin Gallus oder im 19. Jahrhundert der Architekt Jože
Ple?nik anerkannte Größen europäischen Kulturschaffens,
so ist das Einbinden des slowenischen Beitrages in den europäischen
Kulturraum in den Jahrzehnten seit dem Ersten Weltkrieg nahezu zur Unbedeutsamkeit
geschrumpft.“ Das hat sich in den vier Jahrzehnten seither ganz und gar
verändert. Der Raum, in dem diese Literatur entsteht, ist klein und
doch so klein nicht. Nicht nur zum slowenischen Zentralraum, auch zum österreichischen
musste erst einmal die Tür aufstoßen werden. Mit dem Ende der
Siebzigerjahre kam es zur sichtlichen Veränderung. Ausgehend von Klagenfurt/Celovec.
Die Slowenische Bibliothek gibt einen bemerkenswerten Einblick.
Kokot, Andrej
Das Kind, das ich war
Erinnerungen an die Vertreibung
der Slowenen aus Kärnten
150 S., geb., € 24,00
978-3-85435-620-8
Im Jahre 1942 wurde Andrej Kokot
wegen seiner Zugehörigkeit zur slowenischen Volksgruppe mit seiner
Familie von den Nationalsozialisten deportiert. In den Jahren 1942 bis
1945 war er mit seiner Familie in den Lagern Rehnitz, Rastatt und Gerlachsheim
interniert. Sein Bruder Jožek Kokot wurde am 25. September 1944 im KZ Mauthausen
erhängt. In den Frühlingsmonaten 1945 kehrte die Familie zurück
nach Köstenberg. Von 1963 bis 1980 war Andrej Kokot Sekretär
des Slowenischen Kulturverbandes in Klagenfurt/Celovec. Ab dem Jahre 1980
bis ins Jahr 1991 arbeitete er als Kulturredakteur der slowenischsprachigen
Zeitung „Slovenski vestnik“.
Josip Vidmar
Zur Frage der Slowenität
Zwei Essays
Mit einer Bemerkung von Lojze Wieser
84 S., geb., € 24,00
978-3-99029-635-6
Der Zweite Weltkrieg hat mit seinen
KZs und der Schoa die Zivilisation industriell auszurotten begonnen. In
dieser Zeit sich hinzustellen und über das kulturelle Problem der
Slowenität nachzudenken, wie dies Josip Vidmar schon 1932 tat, und
sich den Zwängen der Assimilation und dem Verzicht auf eigene Kulturalität
zu widersetzen, war nicht nur mutig, es hat auch die Grundlagen geebnet,
auf denen die antifaschistische Widerstandsbewegung gegen das Hitler-Regime
erfolgreich werden konnte, indem Achtung und Würde jeder einzelnen
Kultur und Sprache, unabhängig von Größe und Staatlichkeit,
erstmals nicht nur postuliert wurde, vielmehr sich auch manifestierte.
Es ist darum auch kein Zufall, dass sich Josip Vidmar unter den Mitbegründern
der slowenischen Befreiungsfront (OF) befindet. Viele der darin gewonnenen
Erfahrungen wurden zur Grundlage der späteren Blockfreien Bewegung.
Es überrascht auch nicht, dass Josip Vidmar, nach Jahrzehnten der
innerjugoslawischen Verknöcherung der 1981 in Klagenfurt/Celovec formulierten
Idee des gemeinsamen oder einheitlichen Kulturraumes viel abgewinnen konnte.
Erstmals in der Geschichte wird die Frage der Kulturalität nicht als
nationale und territoriale Frage gestellt, sondern als geistige und seelische,
die ohne Verschiebung von Grenzen, Verrückung und Zwangs- oder Freiwilligenassimilation
ein friedliches Zusammenleben ermöglicht und den in Bewegung kommenden
Menschen eine friedliche, alle Sprachen und Kulturen achtende Perspektive
eröffnete. All das sind Gründe, warum wir uns entschlossen haben,
dieses Buch zum Wiederlesen vorzulegen.
Barbara Maier / Lojze Wieser
Pita, Burek oder Börek?
Balkan-Impressionen
48 S., geb., € 24,00, Lesebändchen
978-3-99029-561-8
Šopska, Griechischer oder Çopansalat;
Köfte, Kebab oder Cevapcici, Pita, Burek und Börek. Serbisch
und Bosnisch, Makedonisch und Montenegrinisch, Bulgarisch und Türkisch,
Albanisch und Kajkavisch. Das sind nur einige der vielen Speisen, die,
in verschiedenen Varianten zubereitet, zwischen Klagenfurt und Istanbul
gegessen werden, und wenige der vielen Sprachen, die man auf dem Balkan
zu Hören bekommt. Das Ehepaar Lojze Wieser und Barbara Maier hat 2008
auf einer Erkundungsreise über den Balkan mehr als 5000 Kilometer
zurückgelegt. Ihre Eindrücke schilderten sie in einer zehnteiligen
Serie im Crossover der österreichischen Tageszeitung Der Standard.
Dušan Jelincic
Sternklare Nächte im Karakorum
Roman
286 S., geb., € 24,00
978-3-99029-629-5
Mit dem Roman Sternklare Nächte
im Karakorum gelang Dušan Jelincic ein außerordentlicher literarischer
Wurf, der aus der sogenannten Bergsteigerliteratur ein literarisches Werk
machte. Die Kritik war begeistert. Ein Roman mit alpinistischer Thematik,
die Protagonisten sind reale Figuren. Die Rahmenhandlung spielt im Himalaja
bei eisigen Stürmen und Schneegestöber, sie kehrt uns die inneren
Zustände der Alpinisten hervor, die sie zunehmend zu beherrschen beginnen.
Der innere Monolog der Bergsteiger wird zum roten Faden der Erzählung.
Der Alpinismus als Metapher des Lebens. Ist doch der Aufstieg ein Synonym
der Reise ins Intimste des Menschen. Auch dort sind Abgründe, sind
Einsamkeit, Größe und Kleinheit Formen, vor denen man sich verstecken
möchte. Auch die Alpinisten versuchen davor zur flüchten, doch
die Tragödien und die Toten beim Aufstieg katapultieren sie zurück
in die Realität. Und damit beginnt erst der wirkliche Kampf. Der Kampf
ums Überleben. Der Kampf um das Leben selbst.
Viele
Jahre spielte Berta Bojetu am Puppentheater Ljubljana und war Mitbegründerin
der Theatergruppe Koreodrama, die 1984 ihr Bühnenstück„Ein Gespräch
im Hause Karlstein“ spielten, das Jahre später als Lyrikband unter
dem Titel Besede iz hiše Karlstein „Worte aus dem Hause Karlstein“ erschien
und jetzt hier übersetzt von Klaus Detlef Olof, erscheint:
Bojetu Berta
Worte aus dem Hause Karlstein Jankobi
Gedichte zweisprachig
56 S., geb., € 24,00
978-3-99029-626-4
„Die Haltung gegenüber den
jüdischen Menschen in Slowenien, habe sich seit den Pogromen im 19.
Jahrhundert nicht wirklich verändert, auch wenn es nur mehr 44 gezählte
Jüdinnen und Juden in Ljubljana gibt“, erzählte Berta Bojetu
Ende der Achtzigerjahre in einem kleinen Freundeskreis. Ihr Gedichtband
Besede iz hiše Karstein war soeben auf Slowenisch erschienen. Eines der
Ergebnisse dieses Gespräches war die Veröffentlichung des Romans
Filio ni doma (1990) – Filio ist nicht daheim, dem 1995 Das Vogelhaus folgte.
Die Figuren, denen wir im Gedichtband begegnen, wachsen aus dem Gedichtband
in ihre Prosa und erwachen in den Romanen zu neuem Leben. Immer geht es
um Liebe und Erotik. Vögel treten auf, die Sexualität in ihrer
die Seele umwebenden Umgarnung schwingt durch den Raum, Kinder, Krieger
und Reiter, der durch die Finger gleitende Sand, der Spuren hinterlässt.
Mächtige, zur Dominanz erwachende Gestalten, immer begleitet von unsichtbarer
Gewalt. Kinder, Meer, Wellen, das Rauschen, der Schutz hinter Steinbauten
– daraus webt Berta Bojetu Literatur. Das sind Themen, die ihr Schreiben
und die Gespräche über Jahre bestimmen. Es ist ihre Seele, die
Sprache wird. Der folgt sie. In jedem Vers. In jedem Wort, das sie zugleich
so verletzlich, so heilig macht. Nun liegt der Gedichtband Worte aus dem
Haus Karlstein Jankobi / Besede iz hiše Karlstein Jankobi in einer zweisprachigen
Ausgabe vor und leistet Filio Gesellschaft...
Srecko Kosovel
Gedichte / Pesmi
Slowenisch – Deutsch
übersetzt von Ludwig Hartinger
62 S., geb., € 24,00
978-3-99029-613-4
Berta Bojetu
Filio ist nicht daheim
Aus dem Slowenischen übersetzt von Klaus Detlef Olof
252 S., geb., € 24,00
978-3-99029-624-0
Der wortgewaltige Roman Filio ist
nicht daheim zählt wahrscheinlich zu den außergewöhnlichsten
slowenischen Werken überhaupt. Die üppige poetische Sprache,
der reiche Symbolismus und der sensible Blick der Autorin für alles
Erotische und Sexuelle stechen deshalb so heraus, weil sie damit eine Anti-Utopie
zeichnet, die einem Bestiarium des Wahnsinns ähnelt. Die Fabelwesen
hier sind raubtierhafte Menschen, die ihr totalitäres Regime über
systematische Vergewaltigung regeln. Die Männer der unteren Stadt
sind die absoluten Herrscher einer Insel, die wie eine Strafkolonie für
Frauen wirkt. Und doch scheint alles so vertraut und alltäglich zu
sein, so unbeschwert natürlich – dass sich das Buch eigentlich wie
ein trojanisches Pferd im Gedanken der Unterdrückung liest: Es sprengt
von innen heraus.
Lojze Wieser
„Hab lang gehofft und bang verzagt“
50 S., geb., € 24,00
978-3-99029-636-3
Werkstattbericht zum Projekt Slowenische Bibliothek
Jože Javoršek
Gefährliche Erinnerungen
Paris – Ljubljana
Aus dem Französischen übersetzt von Bertram K. Steiner
232 S., geb., € 24,00
978-3-99029-623-3
Elfriede Jelinek zu Jože Javoršks
Gefährliche Erinnerungen, 2007, Auszug:
„Jože Javoršeks Biographie ist eine der ungeheuerlichsten, die ich je gelesen
habe, aber es ist ja jedes Leben ungeheuerlich, wenn man es näher
betrachtet, und manchmal kommen Ungeheuer heraus, und manchmal Menschen,
die sich selbst mit größter Akribie wie unter dem Mikroskop
betrachten können. Natürlich erschrecken sie dabei. Ein Wunder
dass sie nicht vor Entsetzen zusammenklappen. Doch wenn sie genau nachdenken,
wenn sie um sich schauen und einen Abgrund sehen, dann klammem sie sich
mit ihren Gedanken, die dünn sind wie Kinderfinger an den Rand. Oder
aber sie liegen, wie ein Tier, das seziert werden soll auf einem wackligen
Klapptisch, der alles mit sich reißen kann, jeden Augenblick, wenn
er unter einem zusammenbricht. Javoršek
hat eine der hundertmal zerfetzten und wieder zusammengeflickten Biographien
geschrieben, die aus den Brüchen des vergangenen Jahrhunderts, aus
sehr tiefen Tiefen aufgetaucht sind, aus Tiefen, in denen so viele Menschen
verschwunden sind, dass man sich nicht einmal ihre Zahl vorstellen kann.
Nein, diese Seziertische der Geschichte sind nicht wie das berühmte,
auf Knopfdruck funktionierende Wundertischchen des Bayernkönigs Ludwig
in Neuschwanstein, das fleißig aufgetaucht und wieder verschwunden
ist, aufgetaucht ist es voll feiner Speisen, abgetaucht ist es voller Knochen
und Fleischfetzen. Die Fetzen der Geschichte werden hier nicht lautlos
abgeräumt, sie werden vor uns hingespuckt. Es fehlen einem die Worte.
Jože Javoršek fehlen sie nicht, obwohl man es kaum begreifen kann, was
er erlebt hat und auch noch aufschreiben konnte. „Ich kann nicht mehr,
ich suche die Worte, um meine Gedanken festzuhalten. (…)“
Aleš Debeljak
Untergang der Idole
Essay
Aus dem Slowenischen übersetzt von Franci Zwitter jun.
56 S., geb., € 24,00
978-3-99029-625-7
Die jüngere Künstlergeneration
– in Ton, Tanz, Wort und Bild – hatte im Jugoslawien der 80er Jahre ein
elastisches Netz der kulturellen Vielfalt und Anregung geknüpft und
in neueste Strömungen in West und Ost gesetzt: wider politischen Zentralismus
und Unitarismus. Das scheint zerstört und trotz allem, aufgehoben,
wirksam. Eine bittere, doch nicht resignierende Rückschau eines »jungen
Dichter-Sterns«, der sich in der engeren (slowenischen) und der weiten
Welt (Amerika) profilierte. Der im Juli
1993 in Ljubljana und New York geschriebene Essay wirft Fragen auf, die
nach 30 Jahren aktueller denn je erscheinen und – im Hinblick auf die Rückkehr
des Krieges in Europa – noch immer ihrer
Antworten harren.
bereits
angekündigt:.................................................zurück
nach oben
Michel Jean
Montreal - Tiohtia´:ke
Roman
200 S., geb., € 21,00
978-3-99029-583-0
Obdachlos in Montréal -
Realität für viele der Premières Nations Canadas...
In diesem Roman wendet sich Michel
Jean den autochthonen Männern und Frauen zu, die als Obdachlose auf
den Straßen Montréals – Tiohtiá:ke, wie die Stadt in
der Sprache der Mohawk genannt wird – leben. Der junge Innu Élie
Mestenapeo kommt, verbannt aus seiner Gemeinde Nutashkuan an der Côte
Nord, weil er seinen gewalttägigen und alkoholsüchtigen Vater
ermordet hat, nach einer zehnjährigen Gefängnisstrafe nach Montréal.
Dort trifft er auf Angehörige unterschiedlicher Nationen, Innu, Cree,
Atikamekw, Inuit, die sich am Square Cabot eine eigene kleine Gemeinschaft
geschaffen haben. Unter ihnen findet er Freunde, alle mit ihrer eigenen
Geschichte, die ihm helfen, wieder ins Leben zurückzufinden: Geronimo,
Charlie, den Sänger Caya, die Inuit-Zwillinge Mary und Tracy aus Nunavik
und den alten Nakota Jimmy, der die Obdachlosen in seinem Kochmobil mit
Essen versorgt. Marys Tochter Lisbeth, die von ihrer Mutter zur Adoption
freigegeben wurde und die gerade ihr Medizinstudium beendet und Élies
Freundin wird, bestärkt ihn, die schulischen Voraussetzungen für
ein Studium nachzuholen und ein Jurastudium zu beginnen. Kurz
vor ihrem Tod gesteht Élies Mutter, die er nie wiedergesehen hat,
dass sie seinen Vater, ihren Mann, umgebracht hat. Die Nachforschungen
der Anwältin Audrey Duval, die schon, wie auch der alte Jimmy, eine
zentrale Rolle in dem Roman Maikan gespielt hat, bestätigen ihr Geständnis.
Da Élie nun kein Mörder mehr ist, wird auch die Verbannung
aus seiner Heimatgemeinde aufgehoben. Der
Autor behandelt in diesem bewegenden Roman in kurzen Kapiteln einen Aspekt
der Realität der Premières Nations, der gern verdrängt
wird. Er schildert die Auswirkungen, die die erzwungene Sesshaftigkeit
und Verschleppung der Kinder in die kirchlichen Umerziehungsinternate.
[Der Versuch, den Indianern ihre eigene Kultur auszutreiben, hatte katastrophale
Folgen. Bis 1996 gab es unter katholischer Regie geführte Internatsschulen,
in denen die Kinder systematisch von ihren Herkunftsgemeinschaften entfremdet
und umerzogen wurden. Aus ungebildeten „Wilden" sollte kanadische Bürger
gemacht werden. Das ursprüngliche Motto hieß: „Wer den Menschen
retten will, muss den Indianer in ihm töten." Viele dieser Kinder
erlitten schwere psychische Störungen. So einige kamen durch die brutalen
Erziehungsmethoden der Mönche und Nonnen ums Leben.] Viele
Internatszöglinge waren hinterher in beiden Welten nicht mehr zu Hause.
Ihre Kinder wuchsen meist in dysfunktionalen Familienverhältnissen
auf. Viele wurden von einer weißen Pflegefamilie zur anderen weitergereicht,
was fatale Auswirkungen auf ihre Fähigkeit hatte, Vertrauen zu fassen
und dauerhafte Bindungen zu anderen Menschen einzugehen bis in die Generationen
der Kinder und Enkelkinder haben, aber auch die Menschlichkeit, Stärke
und gegenseitige Hilfe, mit der diese entwurzelten Menschen ihr Leben auf
der Straße meistern. Damit ist der Roman eine konsequente Fortsetzung
der vorherhergehenden Romane in die Gegenwart des 21. Jahrhunderts.
Michel Jean, geboren 1960, ist Innu aus der Gemeinde
Mashteuiatsh am Lac Saint-Jean (Québec). Nach einem Studium der
Geschichte und Soziologie arbeitet er seit 1988 als Journalist und Moderator
für die französischkanadischen Fernsehsender Radio Canada Info
und, seit 2005, TVA Nouvelles. Er ist mit sieben Romanen einer der wichtigsten
indigenen Autoren Québecs. Nach Amun (2016) veröffentlichte
er unter dem Titel Wapke (Morgen) im März 2021 eine zweite Anthologie
mit dystopischen Erzählungen von 14 indigenen Autorinnen und Autoren
aus Québec.
Michel Jean
Atuk
Sie und wir
220 S., br., € 16,99
978-3-99029-500-7
Der Autor aus ihrer Perspektive
die Geschichte seiner Großmutter Jeannette, die neben seiner Urgroßmutter
Almandra, seiner Kukum, die zweite starke Frau der Familie Siméon
war, deren ursprünglicher Name Atuk lautete. Durch ihre Heirat mit
einem Mischling, der als Weißer gilt, verliert sie nach dem Indianergesetz
ihren Status als Indianerin, muss das Reservat verlassen und in die Stadt
ziehen, wo sie elf Kinder großzieht. Aufgrund dieser Situation wächst
auch Michel Jean in der Stadt auf, außerhalb der Innu-Gemeinschaft.
In einem zweiten Strang erzählt er, wie er seine Familie und seine
Kultur entdeckt und sich nach und nach seiner Identität als Innu bewusst
wird, ein schwieriger Prozess, in dem er auch immer wieder rassistischen
Anfeindungen ausgesetzt wird.
Michel Jean, geboren 1960,
ist Innu aus der Gemeinde Mashteuiatsh am Lac Saint-Jean (Québec).
Nach einem Studium der Geschichte und Soziologie arbeitet er seit 1988
als Journalist und Moderator für die französischkanadischen Fernsehsender
Radio Canada Info und, seit 2005, TVA Nouvelles. Er ist mit acht Romanen
und zwei Anthologien mit Erzählungen indigener Autorinnen und Autoren
aus Québec einer der wichtigsten indigenen Autoren Québecs.
Im Oktober 2021 erschien sein Roman Tiohtiá:ke (Montréal
in der Sprache der Mohawk). Sein Roman Kukum verkaufte sich weit über
100.000 Mal in Québec und wurde im Herbst 2020 mit dem renommierten
Prix littéraire France-Québec und im Herbst 2021 mit dem
erstmals verliehenen Prix littéraire Nature Nomade ausgezeichnet.
Michel Jean (Hg.)
Wapke
Premières Nations Autoren
aus Québec, Anthologie, herausgegeben
von Michel Jean:
Joséphine Bacon (Innu), Katia Bacon (Innu), Marie-Andrée
Gill (Innu), Elisapie Isaac (Inuk), Michel Jean (Innu), Alyssa Jérôme
(Innu), Natasha Kanapé Fontaine (Innu), J.D. Kurtness (Innu), Janis
Ottawa (Atinamekw), Virginia Pésémapéo Bordeleau (Cree),
Isabelle Picard (Wendat), Louis-Karl Picard-Sioui (Wendat), Jean Sioui
(Wendat), Cyndy Wylde (Anicinape und Atikamekw).
210 S., geb., € 21,00
978-3-99029-563-2
Ein sehr besonderes Stück
Science-Fiction-Literatur und ein spannendes und ungewöhnliches, aber
sehr gelungenes Experiment, das, gespiegelt in vielfältigen Zukunftsvisionen,
auch Einblicke in die Vergangenheit und Gegenwart der autochthonen Bevölkerung
Québecs bietet: Aus verschiedenen
Premières Nations stammend sind unter den Autoren längst etablierte,
aber auch junge, die hier ihre erste Erzählung veröffentlichen.
Für seine zweite Anthologie Wapke („Morgen“ in der Sprache der Atikamekw)
hat Herausgeber Michel Jean dreizehn Autorinnen und Autoren aus Québec
gebeten, ihre Vision der Zukunft ausgehend von ihrer Realität und
Kultur in Form von Dystopien zu formulieren. Herausgekommen ist ein facettenreiches
Panorama sehr unterschiedlicher Zukunftsvisionen, die eine düstere
und beunruhigende Realität entwerfen, indem sie die brennenden Probleme
der Gegenwart in eine nähere oder fernere Zukunft weiterdenken, die
immer noch vom Leid der autochthonen Bevölkerung und ihren Verletzungen
geprägt ist.
Michel Jean
Maikan
Der Wind spricht noch davon
Aus dem Französischen übersetzt von Michael
von Killisch-Horn
220 S., geb., € 21,00
978-3-99029-539-7
Während mehr als eines Jahrhunderts
waren die zentralen Ziele der kanadischen Politik gegenüber den Indigenen
die folgenden: die indigenen Regierungen eliminieren, die Rechte der Indigenen
ignorieren, die geschlossenen Verträge beenden und mittels eines Prozesses
der Assimilation dafür sorgen, dass die indigenen Völker aufhören,
als gesetzliche, soziale, kulturelle, religiöse und rassische Entitäten
zu existieren. Die Einrichtung und Betreibung der Internate war ein zentrales
Element dieser Politik, die man als ‚kulturellen Völkermord‘ bezeichnen
könnte.“ (Truth and Recociliation Commission of Canada).
Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts
bis 1996 wurden rund 150.000 Kinder in etwa 139 kirchlichen Internatsschulen
(davon 10 in Québec), deren Ziel es war, den „Indianer im Kind zu
töten“, „zivilisiert“. Der Roman
erzählt das Schicksal von drei jungen Innu, Marie, Virginie und Thomas,
die im August 1936 ihren Familien entrissen und mit dem Flugzeug in das
1000 km entfernte Internat Fort George in der James Bay gebracht wurden,
wo es ihnen verboten war, ihre Sprache zu sprechen, sie nur noch eine Nummer
waren und hilflos brutalen Übergriffen und sexuellem Missbrauch von
Seiten der Mönche und Nonnen ausgesetzt waren, die sie „Wölfe“
(maikan) nannten. 2013 entdeckt die Anwältin Audrey Duval, die nach
überlebenden ehemaligen Internatsschülern sucht, damit sie die
Entschädigung bekommen, die die kanadische Regierung ihnen bewilligt
hat, dass ihre Namen spurlos aus dem Indianerregister verschwunden sind.
Mit Hilfe des alten Nakota „Jimmy“, der obdachlose Indigene mit Essen versorgt,
macht sie Marie in einem abgelegenen Dorf im äußersten Osten
Québecs ausfindig, wo sie als völlig verwahrloste Alkoholikerin
lebt, und erfährt von ihr die ganze Geschichte.
Michel Jean wendet sich in seinem
erstmals 2013 erschienenen Roman einer der finstersten Perioden der Geschichte
Kanadas zu, die bis heute nicht wirklich aufgearbeitet ist. Durch
die Funde von gut 1000 Überresten von Leichen indigener Kinder in
Massengräbern in der Nähe ehemaliger Umerziehungsinternate 2021
und Anfang 2022 bekommt dieser erschütternde Roman noch einmal eine
neue Aktualität und Brisanz.
Michel Jean
Kukum
Aus dem Französischen übersetzt von Michael
von Killisch-Horn
300 S., geb., € 21,00
978-3-99029-470-3
Michel Jean erzählt in Kukum
die Geschichte seiner Urgroßmutter Almanda Siméon, die 97
wurde. Als Waise von ihrer Tante und ihrem Onkel aufgezogen, lernt sie
mit fünfzehn den jungen Innu Thomas Siméon kennen, verliebt
sich trotz der kulturellen Unterschiede sofort in ihn, sie heiraten, und
Almanda lebt von da an mit dem Nomadenstamm, dem er angehört, lernt
seine Sprache, übernimmt die Riten und Gebräuche der Innu von
Pekuakami und überwindet so die Barrieren, die den indigenen Frauen
aufgezwungen werden.
Anhand des Schicksals dieser
starken, freiheitsliebenden Frau beschreibt Michel Jean auch das Ende der
traditionellen Lebensweise der Nomadenvölker im Nordosten Amerikas,
deren Umwelt zerstört wurde und die zur Sesshaftigkeit gezwungen und
in Reservate gesperrt wurden, ohne Zukunftsperspektive, ein Leben geprägt
von Gewalt, Alkohol und Drogenkonsum.
„Ich spüre in mir die Verantwortung,
unsere Geschichten zu erzählen, die der Innu und der Mitglieder der
Ersten Völker. Denn sie kommen praktisch nirgends vor. In den Geschichtsbüchern
nehmen sie nur wenig Raum ein. In Nordamerika beginnt die Geschichte mit
der Ankunft von Christoph Kolumbus 1492, diejenige Kanadas mit Jacques
Cartier 1534. Aber wir leben hier seit 15 000 Jahren. Wenn wir unsere Geschichten
nicht erzählen, wer dann?“
Der Roman wurde im Herbst 2020
mit dem Prix littéraire France-Québec ausgezeichnet.
Michel Jean
Amun
Novellen
Aus dem Französischen übersetzt von Michael
von Killisch-Horn
120 S., geb., € 21,00
978-3-99029-386-7
Amun bedeutet in der Sprache der
Innu „Versammlung, Zusammenkunft“. „Anfang Juni kehrten die Familien endlich
an die sandigen Ufer des Mashteuiatsh zurück. Der Kreis schloss sich.
Ein Jahr war vergangen. Nach Monaten einsamen Lebens war das für alle
der Augenblick des Wiedersehens, des Amun. Der Augenblick der Zusammenkunft.“
Der von Jean Michel 2016 herausgegebene Band ist die erste Anthologie von
Autorinnen und Autoren der sogenannten First Nations/Premières Nations
der französischsprachigen kanadischen Provinz Québec, die sich
in den letzten Jahren durch die Veröffentlichung von Gedichten, Erzählungen
und Romanen zunehmend Gehör verschaffen. Ihre Erzählungen reflektieren
die Traditionen und die Lebensbedingungen der indigenen Stämme Québecs.
Sie spielen teils in der Vergangenheit, teils in der Gegenwart, in der
Stadt, in der Natur, im Reservat und bieten einen facettenreichen Einblick
in die Denk- und Lebensweise und die schwierige Situation der autochthonen
Stämme in Québec und Kanada und machen uns mit einer faszinierenden
Kultur bekannt, die immer noch viel zu unbekannt ist.
Die Anthologie enthält
Erzählungen von zehn indigenen Autorinnen und Autoren verschiedener
Generationen und Stämme (Innu, Cree,
Wendat) die zu den wichtigsten Stimmen der Literatur der Premières
Nations in Quebec gehören: Joséphine Bacon, Natasha Kanapé
Fontaine, Naomi Fontaine, Virginia Pésémapéo Bordeleau,
Melissa Mollen Dupuis, Jean Sioui, Alyssa Jérôme, Maya Cousineau-Mollen,
Louis-Karl Picard-Sioui und Jean Michel.
Bücher
vom Verleger und modernen Fernsehkoch Lojze Wieser:
Lojze Wieser
Der Geschmack Europas
Sonderedition Eins: Der slowenische Karst
und die Goriska Brda/Collio, Istrien, Westliches Friaul, Gailtal
168 S., geb., € 25,00
978-3-99029-572-4
„Der Geschmack Europas“ erkundet
die kulinarischen Kulturen unseres Kontinents – ein Streifzug durch europäische
Regionen und ihre Küchen, der geschichtliche, landschaftliche, geografische
und kulturelle Hintergründe einfließen lässt.
..
Lojze Wieser
Der Geschmack Europas 3
Bände
904 S., geb., € 90,00
978-3-99029-446-8
Wer nun denkt, es handle sich bei
"Der Geschmack Europas" einfach um ein europäisches Rezeptbuch, der
irrt gewaltig. Natürlich werden dem Leser auch interessante Rezepte
zu traditionellen Gerichten des jeweiligen Landes präsentiert, allerdings
nicht so, wie man es aus Kochbüchern gewohnt ist. Vielmehr geht es
in "Der Geschmack Europas" um die Esskultur, um kulinarische Traditionen
und Geschichte. Da werden Themen angesprochen wie die Frage nach der Erfindung
von Pommes oder wie die arme Gegend im Vulkanland der Südoststeiermark
ihr Schicksal selbst in die Hand genommen hat. Außerdem finden wir
auf fast jeder Seite sehr gute Fotos, mal vom Essen, mal von der Landschaft,
mal von den Menschen und dem Produktionsteam. Es ist ein wenig so, als
würde man mit auf die Reise genommen werden. Auf alle Fälle packt
den Leser bei der Lektüre das Fernweh – Fernweh nach anderen Kulturen,
Fernweh nach exotischeren Speisen. Und irgendwie schafft das Buch es aber
gleichzeitig, dieses Fernweh beim Lesen zu befriedigen ... In Band 3 sind
die von 2017 bis zum Herbst 2019 gedrehten Folgen Mähren, Montenegro,
Elsass, Westliches Friaul, Alentejo, Wales, Bregenzerwald, Westirland,
Korsika und Oberschlesien behandelt.
Lojze Wieser
Geschmackshochzeit 3
Die Vermählung von Alpen und Adria
100 S., geb., € 24,80
978-3-99029-587-8
In den vergangenen fünf Jahren
haben wir uns an die Alpen-Adria-Region als Biotop der Vermählung
von Alpen und Meer angenähert, die uns außerordentliche kulinarische
Spannungsbögen erlaubt und uns die Möglichkeit gegeben hat, fast
vergessenes Wissen zum Schlüssel der Entwicklung von Neuem zu geben.
Im 3. Band der mit dem World Cook Book Award prämierten Bände
„Geschmackshochzeit“, die als Begleitbände
zum herbstlichen Veranstaltungsreigen der „Tage der Alpen-Adria-Küche“
vom Tourismusverband Klagenfurt/Celovec herausgegeben werden,
leiten wir die Leserschaft einerseits in die nahegelegenen, aber nicht
offensichtlichen Themenbereiche Olivenöl und Orangen Wein, wir suchen
nach frischen Kräutern im Karst und finden einen besonderen Reindling,
begeben uns auf die Spurensuche nach dem österlichen Eierkren, der
eine Besonderheit in Teilen von Kärnten ist, und erfahren etwas über
seine gesundheitliche Komponente...
Lojze Wieser
Geschmackshochzeit 2
Die Vermählung von Alpen und Adria
158 S., geb., € 14,95
978-3-99029-472-7
SPURENSUCHE in einer Region, die
alle Voraussetzungen hat, zu einer Trendumkehr in der Ernährung und
der Zubereitung der Speisen beizutragen. AUF
DER SUCHE NACH GESCHMACK hinter dem Geschmack
– Produkte im Reigen der Jahreszeiten reifen zu lassen und veredelt auf
den Teller zu bringen; DEN PRODUKTEN ZEIT ZUM WACHSEN GEBEN und die BESONNENHEIT
und Langsamkeit zum Qualitätsmerkmal machen. VORARBEITEN für
eine dem heutigen Stand der Technik und den modernen Verarbeitungsmöglichkeiten
geschuldete naturnahe Kochkunst, die sowohl die mitgebrachten Erfahrungen
aus alter, vorheriger Zeit einbindet und die bewusst und selbstsicher auch
die um uns wachsenden Wildkräuter von Flur und Wald zur Eroberung
neuer Geschmacksharmonien nutzt...
Lojze Wieser
Geschmackshochzeit
Die Vermählung von Alpen und Adria
148 S., geb., € 14,95
978-3-99029-356-0
Mit den ‚Tagen der Alpen-Adria-Küche‘
kommt es zu einer Vermählung von Spitzengastronomie
aus Slowenien, Friaul, Istrien und Kärnten. Der
Standort wird erstmals genutzt, um Impulsgeber für eine grenzübergreifende,
innovative Küche zu sein, in der die lokal gewachsenen Geschmäcker
mit jenen, die von Reisen mitgebracht wurden, am Gaumen eine Hochzeit eingehen.“
Wir sind mit den „Tagen der Alpen-Adria-Küche“ eine Hoch-Zeit eingegangen.
Dabei begleiten uns die Verse des Dichters Milan Rúfus, der sich
fragt, was denn ein Gedicht sei.
Auf den Tisch etwas Klares stellen,
wie Brot / Oder Wasser. Oder / zwischen zwei Finger Salz. (…) Wenn die
Forellen den Jordan heraufziehen werden, / keine Angel kaufen, doch wissen,
daß der Fluß nicht nur / aus Fischen besteht. // Daß
er um vieles mehr ist. / Wie das Gedicht mehr ist als Worte //
Wie in diesem Gedicht ist es doch auch
mit den Speisen: In ihnen verbirgt sich mehr als bloß die Vermengung
von Zutaten. Es geht doch nicht nur darum, Nahrung zu sich zu nehmen. Es
geht darum, mit der den Gerichten innewohnenden Harmonie eins zu werden
und durch das neu erlangte Wohlbefinden Kraft für Körper und
Seele zu tanken...
Ramadani, Arta / Meißner,
Halim
Brot, Salz und Herz
Familienrezepte aus dem Kosovo
120 S., geb., € 25,00
978-3-99029-549-6
Der Physio-Chemiker Hervè
This, der seit vielen Jahren die chemischen Reaktionen beim Kochen erforscht,
sagte mal bei einem Interview mit der Financial Times: „Ich hatte zwei
Großmütter. Eine machte leckeres Essen, sie war voller LIEBE.
Wir aßen kein Protein, keine Lipide, keine Glucose – wir aßen
die Liebe meiner Großmutter.“ So verhält es sich auch mit diesem
Kochbuch. Es ist eine Liebeserklärung an Omas kosovarische Küche.
Ob
Petlla, mit Schafskäse und Zucker, Fli mit einem frischen Salat aus
Birnen, Walnüssen, Ziegenkäse oder Kaçamak mit Parmesankäse
und einem Pilzragout. Alle Rezepte sind
inspiriert von Arta Ramadanis Großmüttern und deren Liebe zum
Kochen.
Manfred Matzka
Istrien entdecken in kleinen
Reisen
250 S., geb., € 24,90
978-3-99029-577-9
In Istrien reist man gemächlich,
auf kurze Distanz, schaut bei jedem Palazzo um die Ecke, hat nur den nächsten
Ort zum Ziel, macht Augen, Ohren, Nasen weit auf, freut sich am Kleinen,
sieht das Besondere, entdeckt und gustiert, hat Zeit, Lust und Neugier,
lässt sich ein, redet mit den Leuten. Die Routen in diesem Buch sind
so gewählt. Man kann sie mit dem Auto jeweils in einem halben Tag
gut schaffen; nimmt man sich viel Zeit für Details und Genuss, wird
auch ein ganzer Tag daraus werden.
Bei den einzelnen Stationen gräbt
der Autor – Kulturmensch, sorgfältiger Rechercheur, Olivenbauer und
Ehrenbürger von Opatija – ziemlich in die Tiefe, spart aber auch nicht
mit Witz und Anekdotischem. Fürs Einkehren unterwegs oder nach der
Fahrt gibt er Hinweise – aber bewusst nie mehr als zwei pro Ort und nur
solche, die er selber kennt. In jede Reise ist obendrein ein Tipp des Insiders
verpackt, den man wahrscheinlich sonst nicht bekommt, und dazu noch eine
gute Geschichte oder ein Rezept Anicas, jeweils zur Gegend passend. Karten,
Stadtpläne, Fotos der Plätze abseits der Touristenpfade, Literaturhinweise,
ein historischer Abriss und ein übersichtlicher Index
runden das Ganze ab.
Maria Lassnig
Am Fenster klebt noch eine Feder
120 S., geb., € 24,00
978-3-99029-580-9
Maria Lassnig (1919–2014)
pflegte Freundschaften mit zeitgenössischen Dichterinnen und Dichtern.
Sie war eine Vielleserin vor allem von österreichischen Autorinnen
und Autoren. Den beiden ebenso wie sie in Kärnten geborenen Ingeborg
Bachmann und Peter Handke fühlte sie sich besonders nahe. Den Verwandtschaftsgrad
der beiden künstlerischen Gattungen beschrieb Lassnig gerne mit der
Feder als Schwester des Pinsels: der Gegenstand kann der gleiche sein,
nur die künstlerischen Ausdrucksmittel unterscheiden sich. Maria Lassnig
konzentrierte sich ganz und gar auf die bildende Kunst, daneben besaß
sie literarische Fähigkeiten, die in den Texten zu ihren Filmen, in
Briefen und in Notizen Ausdruck fanden. In diesem Band wird Kenntnis gegeben
von dem, was Lassnig auf literarischem Gebiet geschaffen hat. Der Leser,
die Leserin möge eine Ahnung von der lichten Weite der Autorin Maria
Lassnig bekommen.
Miroslav Krleža
Reise nach Russland
250 S., geb., € 24,00
978-3-99029-584-7
Wie zahlreiche andere europäische
und amerikanische, überwiegend linke Intellektuelle hat auch Krleža
Mitte der Zwanzigerjahre der Sowjetunion, dem Mutterland der kommunistischen
Revolution, einen Besuch abgestattet. Zu
diesem Besuch bedurfte es mindestens zweier Anläufe, da man Krleža
entweder das Visum zur Einreise in die Sowjetunion verweigert oder den
Reisepass vorübergehend entzogen hatte. Der literarische Ertrag beider
Reisen besteht in neunzehn Essays, die vor, während und im Anschluss
an die Reise in Zeitschriften und 1926 zum ersten Mal in Buchform erschienen
sind. Die ersten dieser Essays behandelt
die Stationen Wien, Dresden und Berlin und lässt sich dem Zeitraum
von Juni bis September 1924 zuordnen, die zweite Gruppe datiert zwischen
Februar und April 1925 und führt Krleža von Berlin über
das Baltikum nach Moskau.
Krleža, der 1893 in Zagreb
geborene Herausgeber der »Jugoslawischen Enzyklopädie«
und Präsident der Belgrader Akademie der Wissenschaften und Künste
verfasste über 50 Monographien vieler Genres, von Poesie und Polemik
über Romane und Dramen bis zu Reiseerzählungen und politischer
Publizistik. Er starb 1981. Bei Wieser erschien von diesem Autor zahlreiche
seiner Werke. Das umfangreichste: Die
Fahnen, Roman in fünf Bänden, 2170 S., geb., € 75,00, 978-3-99029-201-3,
ein
Panorama der geistesgeschichtlichen und politischen Situation Europas zu
Beginn des 20. Jahrhunderts.
Sergej Timofejewitsch Aksakow
Aufzeichnungen über das Angeln
178 S., geb., € 21,00
978-3-99029-447-5
Sergej Timofejewitsch Aksakow
(1791–1859), ein russischer Klassiker des 19. Jahrhunderts, vereinigt
in seinem Werk die Beobachtungsgabe eines Naturforschers mit den besonderen
literarischen Fähigkeiten eines gebildeten russischen Aristokraten,
das hebt sein Werk über das reine Beschreiben hinaus. In seinen Aufzeichnungen
beschreibt Aksakow die Angelgeräte,
die verschiedenen Fangtechniken, die Gewohnheiten der Fische, sowie die
standorttypischen Eigenschaften der Bäche, Flüsse, Mühlenteiche
und Seen, die er während fünf Jahrzehnte abenteuerlichen Angelns
in der weiten russischen Steppe und der Umgebung Moskaus kennengelernt
hat. Indem er eine Vielzahl von Sichtweisen
präsentiert – philosophische, literarische, etymologische und ökologische
– können die Aufzeichnungen eine Leserschaft ansprechen, die weit
über die reinen Angler hinausgeht.
Manfred Chobot
HAWAI´I
Mythen und Götter
280 S., geb., € 21,00
978-3-99029-497-0
Die alten Hawaiianer führten
ein angenehmes Leben. Sie kannten weder das Schießpulver, noch besaßen
sie eine Schrift. Und so wurden auch die Geschichten, die sie sich an den
Abenden erzählten, über Jahrhunderte mündlich überliefert
– wohl mit ein Grund für deren Lebendigkeit und enormen Reichtum an
Phantasie. Manfred Chobot, begeisterter Surfer und Wahl-Hawaiianer, ist
den Spuren der Mythen gefolgt und hat die schönsten von ihnen für
diesen Band zusammengestellt. Dabei entführt er den Leser in eine
dem westlichen Denken oftmals fremde Welt, die geprägt ist vom unmittelbaren
Erleben der Natur mitsamt ihren Gefahren, aber auch ihrer wildromantischen
Schönheit: Das Meer ist nicht nur Heimstatt menschenfressender Haie
und ihrer Götter – es bietet auch die Möglichkeit zu so himmlischen
Vergnügungen wie etwa dem Surfen, einem Privileg der Adeligen; aus
dem mächtigen Kilauea spuckt die Vulkangöttin Pele ihre glühenen
Fontänen, doch eignen sich die Hänge ebenso vortrefflich zum
Drachenfliegen. Stets mit einem Körnchen Wahrheit versehen – und oft
genug mit einem gehörigen Schuss Humor –, berichten die Legenden von
wundersamen Bananenschalen und geheimnisvollen Waldessern, von Geistertänzen,
Vogelmenschen sowie von der Macht des Tabus. Und natürlich vom Schlitzohr
Maui, das den Himmel hob und die Sonne fing. Ein vergessen geglaubter Schatz
voll exotischem Flair, der jeden Leser in seinen Bann zieht.
Lina Kostenko
Und wieder ein Prolog
Zweisprachig ukrainisch/ deutsch herausgegeben von Alla
Paslawska und Alois Woldan mit Illustrationen von Anastasiya Starko
138 S., geb., € 25,00
978-3-99029-545-8
Lina Kostenko: Geboren 1930, führende
ukrainische Dichterin, Vertreterin der „Generation der 1960er Jahre“. Sie
veröffentlichte seit den 1950er Jahren mehr als 20 Bände Lyrik,
Versromane und Essays, zahlreiche Neuauflagen in jüngster Zeit. Übersetzungen
in fast alle europäischen Sprachen, Trägerin zahlreicher nationaler
und internationaler Auszeichnungen.
An deiner Stimme satt mich zu trinken,
in diesem verliebten Strom zu versinken
von dessen Freud und Leid berauscht
von seiner Verrücktheit betrunken.
Erstarren, ohne zu atmen, erlauscht,
und plötzlich den Gedanken fallen lassen.
Die Pause aus der es keinen Ausweg gibt
zu retten mit einem seichten Witz.
Die Worte zu spannen wie einen Bogen
um das Ziel zu treffen noch im Flug,
die Qual die nicht zu entziffern ist
die Stummheit die sich nicht abhalten lässt.
Sich frei und unabhängig geben,
im Schweigen übertreffen. Wer besiegt wen? –
warten auf deine Stimme!
Helmut Rizy
Hasenjagd
398 S., geb., € 24,00
978-3-99029-591-5
Im Februar 1945 brachen 500
vorwiegend sowjetische Soldaten, vor allem Offiziere, aus dem Todesblock
des Konzentrationslagers Mauthausen im oberösterreichischen Mühlviertel
aus. Nach
dem Ausbruch wurde die gesamte Bevölkerung aufgerufen, sich gemeinsam
mit der SS an der „Hasenjagd“ zu beteiligen. Das
Buch zeigt unterschiedliche Menschen aus den verschiedensten Schichten
und ihre Motivationen, sich an dieser Jagd anzuschließen oder sich
ihr zu verweigern. Das eine derartige Verweigerung möglich war, wird
in diesem Buch ebenso beschrieben wie die Angst, diese auch durchzuführen.
Das Buch ist nicht nur zeithistorisches Dokument, sondern es will auch
Mut machen, heute nicht wegzusehen, wenn wieder mal die „Jagd“ auf eine
Bevölkerungsgruppe eröffnet wird.
László Végel
Balkanschönheit oder Schlemihls Bastard
280 S., geb., € 24,00
978-3-99029-586-1
Nach dem Stadtroman Neoplanta kommt
hier ein Minderheiten-Familienroman aus
der Vojvodina. Johann Schlemihl oder János
Slemil oder Jovan Šlemil – je nach historischer Zeit – und sein Enkel Ferenc/Franz/Franjo
leben im Újvidék des 20. Jahrhunderts von der Zeit der Monarchie
bis heute auf der ständigen Suche nach ihrer Identität und ihrem
Vaterland. Sie sind „kleine Leute“, die vor allem eines wollen: in Ruhe
gelassen werden. Sie haben nicht die Möglichkeit, ihren Wohnort abhängig
von der aktuellen politischen Macht zu wechseln, sie müssen sich mit
allen Machthabern arrangieren. Welche Zugeständnisse sie dabei eingehen
und wie sie versuchen, sich später wieder von ihnen zu lösen,
wie Identitäten erschaffen und verschleiert werden und wie schwer
es ist, sich in all den Geschichten zu orientieren, erzählt László
Végel in gewohnt zugewandtem, aber zugleich spöttischem Ton
in diesem Buch.
Arsenischwili, Saira
Ach, Leben!
Kachetische Chroniken
800 S., geb., € 29,90
978-3-99029-565-6
Ach, Leben! – Kachetische Chroniken
ist ein schier epochales Werk, das vor
dem Hintergrund bolschewistischen Terrors eine Geschichte erzählt,
die sich über die 1920er bis in die 50er Jahre erstreckt. Sie
nimmt ihren Anfang im Keller eines Hauses in Telawi, einer Stadt der ostgeorgischen
Region Kachetien: Rusudan und Maka halten Totenwache für Eva. Als
Kammerspiel getarnt, entfaltet sich im klammen, von Kerzenschein spärlich
beleuchteten Keller ein Sujet, das um den Sarg der Verstorbenen gesponnen
wird. Eingebettet in die Familiengeschichte der drei Frauen und durchdrungen
von Mosaikstücken der Erinnerung wird episodenhaft erzählt –
von einer entführten Leiche; von der berüchtigten „Blutigen Hochzeit“;
von dem Brief, den ein Kind nach Sibirien deportierter Eltern an Stalin
schreibt; von einer vergangenen Liebe, die eine tragische Wendung nimmt;
von menschlichen Abgründen und davon, wie das Menschliche in einem
unmenschlichen System überleben kann. Ach, Leben! – Kachetische Chroniken
ist ein reales Zeitzeugnis fiktiver Protagonisten,
in dem sich alle Betroffenen und alle Lebensschicksale wiederfinden.
Die Autorin selbst war Tochter eines Ökonomen, der einer kritischen
Aussage wegen im Zuge des Großen Terrors 1937 hingerichtet wurde.
Doch weder sie noch ihre Protagonisten verlieren im Angesicht eines Regimes,
das Menschen mit aller Brutalität skrupellos zermalmt, ihr menschliches
Antlitz. Saira Arsenischwili (1933–2015) spielte Geige im
Orchester der Staatlichen Oper Tbilissi und ist Trägerin des Staatspreises
der UdSSR (1980) sowie des Schota-Rustaweli-Staatspreises Georgiens (1998).
Als Drehbuchautorin gelangte sie zu überregionalem Ansehen durch ihre
jahrzehntelange Zusammenarbeit mit der Regisseurin Lana Gogoberidse, an
deren bekanntesten Filmen sie beteiligt war (Als die Mandelbäume blühten,
Der Tag ist länger als die Nacht, Einige Interviews zu persönlichen
Fragen u. a.).
Nestan Nene Kvinikadze
38, 44
190 S., geb., € 21,00
978-3-99029-462-8
Die georgische Hauptstadt Tbilissi
Ende der 1990er und Anfang der 2000er Jahre ... Lekso
studiert Filmkritik, Maia will Zahnärztin werden. Lekso spielt das
„Dissidentenspiel“, Maia schminkt verstorbene Frauen, weil sie das Geld
braucht. Um ihre Angst zu überwinden, denkt sie sich zu den Verstorbenen
Geschichten aus. Maia findet sich in Leksos Spiel wieder. Zwei Handlungsstränge
entfalten sich parallel zueinander. Der Hauptstrang, in dem Studierende
in mit Tabakqualm gefüllten Räumen Filme schauen und die Körper
und Sexualität der anderen erforschen. Der zweite Strang, der sich
mit dem „Dissidentenspiel“ beschäftigt – mit der Verteilung von Flugblättern,
mit Überwachung, mit Durchsuchungen, mit Verhaftungen. Nestan
Nene Kvinikadzes Roman 38, 44 fasst die jüngste Geschichte des Landes
auf außergewöhnliche Weise zusammen. Er ist voller dramatischer
Effekte, Humor, Traumata und aufgestauter Energie. Sowohl
die Lebenden als auch die Toten sind auf der Suche nach ihrer eigenen Persönlichkeit.
Der Roman beschreibt reale Ereignisse.
Darüber hinaus lässt die Autorin diverse aufbereitete Archivmaterialien
einfließen, sogar solche des Archivs des Georgischen Innenministerium.
Trotzdem ist und bleibt es ein fiktiver literarischer Text.
Afghanistan
Orient Erlesen
350 S., geb., € 14,95
978-3-99029-532-8
Ist die Rede von Afghanistan, denkt
man wohl unweigerlich zunächst an Terror in Endlosschleife, an Taliban,
Al-Qaida und diverse Warlords, an Opium, Burkas, Bürgerkrieg, eventuell
auch das berüchtigte Great Game zwischen Briten und Russen, den Einmarsch
der Sowjets (von den Amerikanern ganz zu schweigen), jedenfalls chronischen
Aufruhr, Armut und Leid.
Doch dieses sagenhafte, wenngleich
als Nation noch recht junge Land ist natürlich weit mehr als nur eine
Dauerkrisenzone. Die Fülle seiner Facetten, vor allem auch die einnehmenden,
lebensbejahenden zu vermitteln, ist erklärtes Ziel dieses Bandes.
So begleiten wir lesend europäische
– aber auch frühe arabische und fernöstliche – Forschungs- und
Abenteuerreisende, Diplomaten und Pilger auf ihren Wegen durch grandiose
Gebirgslandschaften. Dabei schlagen wir an legendären Orten wie Balkh
und Bamian, Kabul, Kunduz, Kandahar, auf dem Khyber-Pass, in Herat, Ghasni
und Masar-e Scharif unsere Zelte auf. Aber auch in entlegene Gegenden,
Belutschistan etwa, Kafiristan, das Pandschir-Tal oder den Wakhan-Korridor,
führt die Lektüreroute. Unterwegs
begegnen wir Bauern und Nomaden, besichtigen Moscheen, Mausoleen, Basare,
Burgruinen und das Nationalmuseum. Wir schauen Archäologen beim Graben
über die Schulter, lernen über das Wesen der Loya Jirga, die
Herkunft von Paschtunen, Tadschiken und der – oft arg bedrängten –
Minderheit der Hazara. An den Liebesversen sufischer Mystiker wärmen
wir die Seele.
Sydney
Odyssee durch die Stadtlandschaft
256 S., geb., € 14,95
978-3-99029-295-2
Sydney ist Stadt und Landschaft
zugleich. Circular Quay und Central Station
sind die Ausgangspunkte für Reisen durch die Vorstädte, zu den
Erinnerungen und Geschichten der Sydneysider. Verschlungene
Pfade führen zu Erzählungen von Migration aus Europa und Asien,
vom Leben in den Ortschaften, von den vielen Sprachen, Herkünften
und Träumen. Eine literarische Odyssee entlang der Buchten, Strände
und Bäche, zu den unscheinbaren Orten einer Metropole in Bewegung.
Hrvatska
Šunjic, Melita H.
Spurensuche in Rijeka
Eine sommerliche Expedition in meine unbekannte Geburtsstadt
250 S., geb., € 14,95
978-3-99029-493-2
Wie die meisten kannte Melita H.
Sunjic ihre Geburtsstadt Rijeka nur vom Durchfahren. Als die kroatische
Hafenstadt 2020 europäische Kulturhauptstadt wurde, beschloss sie,
auf Spurensuche zu gehen. Herausgekommen ist dabei ein unterhaltsames journalistisches
Buch mit autobiografischen Zügen. Die Autorin eröffnet einen
neuen Blick auf die Stadt, die im 19. Jahrhundert ein Technologie-Hotspot
von europäischem Rang war, wo im 20. Jahrhundert der Urlaub im Süden
erfunden wurde und der italienische Faschismus seine Generalprobe hielt.
Sie
zeigt uns eine liberale und kulturinteressierte Stadt, die sich als einzige
in Kroatien der Staatsideologie eines frömmelnden Nationalismus entzieht.
So
nebenbei stellt sie die Menschen von Rijeka vor, die weltoffen und freundlich
sind und das Kulturangebot ebenso schätzen wie die kulinarischen Freuden.
Nicht zuletzt lässt die Autorin uns auch an ihrer erfolgreichen familiären
Spurensuche teilhaben.
Jakob J. Kenda
Appalachian Trail
3500 Kilometer Berge und Amerika
380 S., geb., € 14,95
978-3-85435-987-6
Der etwas mehr als 3.500 Kilometer
lange Fernwanderweg Appalachian Trail verläuft durch den gleichnamigen
Gebirgszug, der 14 Bundesstaaten im Osten der USA durchquert. Er weist
einen Gesamtanstieg von 142 Kilometern auf. In einigen Abschnitten ist
man eine Woche von der nächsten Siedlung entfernt und taucht tief
in die Wildnis der amerikanischen Wälder ein. Im
Roman Appalachian Trail: 3500 Kilometer Berge und Amerika bringt uns der
Autor auf geistreiche und humorvolle Weise seine vielfältigen Erlebnisse
und Begegnungen auf dieser langen Wanderung näher. Durch
die eindrücklichen Beschreibungen der Natur und der Städte entlang
des Weges sowie der Menschen, die er unterwegs trifft, macht er uns mit
den Besonderheiten dieses Fernwanderweges und der zeitgenössischen
amerikanischen Realität vertraut.
Jakob J. Kenda
Transversale
300 S., geb., € 25,00
978-3-99138-037-5
Mit seinem neuen Reiseroman Transversale
knüpft Jakob J. Kenda an sein mehrfach ausgezeichnetes Debüt
Appalachian Trail an. Diesmal entführt
er uns nicht in die USA, sondern in sein Heimatland Slowenien, genauer
auf den Fernwanderweg Transversale. 2019 legte er die vollständige
Trasse dieses schon 1951 vorgeschlagenen, doch aus politischen und anderen
Gründen nur zur Hälfte fertiggestellten Rundwegs fest, und absolvierte
den gesamten Kreis mit seinen beiden Kindern und Freunden.
Der Autor fügt seine auf den 1200 Kilometern Länge und 70 Kilometern
Gesamtanstieg gesammelten Eindrücke und teils intimen Gedanken zu
einer geschickt arrangierten Erzählung zusammen, die uns die beeindruckende
Vielfalt der slowenischen Bergwelt – von den wilden Mittelgebirgen bis
zu den schwindelerregenden Gipfeln der Julischen Alpen – näherbringt
und tiefgreifende Einblicke in die Vergangenheit, vor allem aber in die
Gegenwart Sloweniens bietet.
Günther Freitag
Den Wald vor lauter Bäumen …
120 S., geb., € 24,00
978-3-99029-589-2
Oskar, der im Süden Europas
eine Autobahnbaustelle leitet, kämpft in einer fremden Welt aus unbekannten
Regeln und mafiösen Verstrickungen gegen drohende Rückschläge.
Nur schwer findet er sich in dieser Auseinandersetzung zurecht, nicht zuletzt
deshalb, weil sich das Jugendstilhotel in einem Alpental, Kindheitsgefängnis
für den Bruder und ihn, nicht abschütteln lässt. Der autoritäre
Großvater drängt sich über seinen Tod hinaus in die Köpfe
jener, die er zu Lebzeiten tyrannisch unterworfen hat. Wie in einem Wimmelbuch
erscheinen, jede Chronologie missachtend, Figuren auf der Bühne des
Grandhotels und im Alltag des Erzählers, verbunden durch seine Erinnerungen
und Gedanken. Welche der Geschichten sind erlebt und welche Einbildung?
Hat sich Rudolf Buchbinder im Talschluss auf eine Konzertreise vorbereitet
und Camilla Nylund in der Abgeschiedenheit ihre Stimme kuriert? Und zu
welchem Ergebnis gelangen die soziometeorologischen Studien eines Schweizer
Linguisten, falls diese tatsächlich jemals durchgeführt wurden
Vogt, Sebastian
Altbart
140 S., geb., € 21,00
978-3-99138-040-5
Wien im Jahr 1958. Die großbürgerliche
Familie Altbart lebt in einem während der NS-Zeit arisierten Haus.
Die Familie besteht aus zwei Halbbrüdern, Edmund und Kurt, sowie Erika,
die ersterem die Stiefmutter und letzterem die leibliche Mutter ist. Der
Vater, ein Politiker, starb kurz vor Unterzeichnung des Staatsvertrags.
Seine große Zeit hatte er während des Austrofaschismus. Im Salon
des Altbart’schen Hauses hängt ein Porträt von Engelbert Dollfuß,
dem Führer der Austrofaschisten. Die Misere der Halbbrüder –
Edmunds unglückliches Medizinstudium, Kurts Morphiumsucht – ginge
wohl ewig weiter. Da entwendet Kurt seiner
Mutter einen hohen Geldbetrag. Er benötigt das Geld, um sich seine
Droge kaufen zu können. Edmund wird daraufhin von der Stiefmutter
auf die Straße gesetzt. Sie glaubt, dass er das Geld gestohlen hat.
Mit Hilfe eines Freundes zieht er in eine Garçonnière im
Arbeiterbezirk Brigittenau. Er findet eine Anstellung im kommunistischen
Globus-Verlag. Edmund blüht seelisch auf.
Menschen in der heutigen Gesellschaft, und insbesondere
junge Frauen, ihre eigenen Antworten suchen
Sammlung ampelographischer Darstellungen
Rispen, Trauben, Blätter, Ranken und Beeren verschiedener
steirischer Rebsorten
360 S., geb., € 50,00
978-3-99029-588-5
Die Sammlung ampelographischer
Darstellungen, von Vinzenz und Conrad Kreuzer in der Technik der Gouache
angefertigt, stellt ein äußerst wertvolles Bildmaterial über
Rebsorten dar, die vor gut eineinhalb Jahrhunderten in der Steiermark angebaut
worden sind. Jahrzehnte blieb diese Sammlung, die am Landwirtschaftsinstitut
in Maribor aufbewahrt wurde, unentdeckt. Einzig Branko Avsenak (alias Dionizij
Amfora), der sich des Wertes dieser Ampelographien bewusst war, hat 1981
eine Auswahl von Abbildungen im Buch „Vinski tabernakelj“ [Weintabernakel]
in Maribor veröffentlicht. Diese Ausgabe erweckte beim Verleger und
Sammler Primož Premzl jene Aufmerksamkeit, die letztendlich zur systematischen
Inventarisierung führte und Grundlage der vorliegenden Ausgabe ist.
Die Kreuzer-Sammlung von Gouachen
auf Papier ist nicht nur für die slowenische und österreichischen
Geschichte des Weinbaus von immenser Bedeutung, sie ist auch ein Fundament
der europäischen Weintradition. Sie ist bis heute das einzig erhaltene
Bildmaterial über die Rebsorten, die in der gesamten Steiermark in
der österreichisch-ungarischen Monarchie und im heutigen Slowenien
angebaut wurden. Ihr besonderer Wert liegt in der Dokumentation einzelner
Rebsorten, die nach der Einschleppung der Reblaus ausgerottet wurden. Diese
Sammlung ist daher ein wertvolles europäisches Erbe der Ampelographie.
Dabei handelt es sich um lebensgroße, in lebendigen Naturfarben gemalte
»Porträts« von Rispen, Trauben, Blättern, Ranken
und Beeren verschiedener Rebsorten in der Gouachetechnik; die detailreiche
Beschreibung der einzelnen Arten stammen vom Ampelographen Franz Trummer
aus dem Jahre 1841, die er 1855 erweiterte, die slowenischen Namensbezeichnungen
stammen von Iva Županic?, der sie nach der Wiederentdeckung im Jahre 1923
hinzugefügt hat. 1782 schenkte die „Grazer Landwirtschaftsgesellschaft
für die Steiermark“ diese Sammlung der Steiermärkischen Landes-Obst-
und Weinbauschule in Maribor, die nach dem Umzug an einen neuen Standort,
dem Wein- und Obstbauinstitut, dem Vorgänger des heutigen Instituts
für Land- und Forstwirtschaft in Maribor überlassen wurde.
Maria Lehner
Krumme Eiche bis Unteres Feld
Erzählbrücken
200 S., geb., € 21,00
978-3-99029-575-5
Die Autorin wird von Geschichten
gefunden und hält sie fest. Vorzugsweise docken die Texte im Weichbild
der Bundeshauptstadt Wien an, irgendwo zwischen den realen Gemarkungen
„Krumme Eiche“ und „Unteres Feld“. Dort gibt es die Parkbank, das Labor,
die Fleischerei, die alten Archive und die Höhlungen des U-Bahn-Systems.
Stadtrandvillen und Gemeindebauten, Regierungsgebäude und Beisln,
vor allem aber namenlose Orte, sind jeweils Platzhalter für die Geschehnisse.
Pospischils Hund, die Wortsammlerin, der Alltagsphilosoph Nechwatal und
alle anderen handelnden Personen begegnen einem an jeder Ecke. Die (semi)fiktionalen
bis (auto)biografischen Texte reichen von 1933 bis in die Zukunft. Erzählend
wird eine Brücke gebaut vom Bekannten und Gewussten hin zum Plausiblen
und Vorstellbaren. Am anderen Ende der Brücke gelangt die Leserin
/ der Leser mühelos zu den Trateldorchts oder macht sich in der Teleportationsstation
auf die Reise zum Planeten Senzaconfini.
Diana Anfimiadi
Das Lexikon der verlorenen Wörter
122 S., geb., € 18,90
978-3-99138-024-5
Dies ist die unglaubliche Geschichte
eines kleinen Jungen namens Gio, der sich auf die Suche nach seinem Vater
macht, den er „nur aus seinen Träumen kennt“. Er gerät dabei
in eine märchenhafte Welt mit phantastischen Lebewesen und entdeckt,
dass er geheimnisvolle Superkräfte besitzt.
Du fragst dich, ob auch du solche
Superkräfte hast? Weißt du noch nicht, dass du Wörter retten
kannst? Dass du sogar eine tote Sprache wieder zum Leben erwecken und dich
in großartige Abenteuer stürzen kannst, ohne das Haus zu verlassen?
Wenn alles um dich herum verworren
scheint, dann lies die Geschichte von Gio. Sie wird dir dabei helfen, einen
Ausweg zu finden. Du wirst erkennen, dass die Welt sprechen kann: Es kommt
bloß darauf an, ihr zuzuhören und möglichst viele Sprachen,
Wörter und Menschen vor dem Vergessen zu retten!
Viktoria Schwarz
Damals, heute für immer
100 S., geb., € 14,90
978-3-99138-026-9
Der 16-jährige Adrian, der
von Geburt an in einem Waisenhaus wohnt, findet eines Tages durch einen
Zufall ein kleines Café, in welchem er auf das Mädchen Billy
stößt. Sie verdreht dem Jungen sofort den Kopf und mit der Absicht,
sie wiederzusehen, kommt er regelmäßig zu ihr.
Aber nach einiger Zeit fällt
Adrian auf, dass jeder Tag in dem Café gleich zu sein scheint und
er fragt Billy aus. Dabei erfährt er von ihrem Unglück, Geister
in einer Zeitschleife zu sein, und sie bitten ihn um Hilfe. Zusammen mit
seinem besten Freund Thomas versucht er seine Freunde zu befreien.
Petr Stancík
Die Verjährung
400 S., geb., € 23,00
978-3-99029-551-9
Eine Reportage, eine Dokumentation,
ein Essay über einen fast vergessenen Helden des 20. Jahrhunderts?
Nicht bei Stancík. Was über Pravomil Raichl, Kämpfer gegen
Nazis und Kommunisten gleichermaßen, bekannt ist, wird hier schlicht
zum Ausgangspunkt einer lebendigen, phantasievollen Tagebucherzählung.
Beginnend im Alter von 14 Jahren bis zu seinem Tod. Dazwischen liegt ein
in vollen Zügen genossenes Leben, das auch all die dunklen Seiten
des 20. Jahrhunderts durchwandern muss – Gulag, Weltkriegsschlachten, Todesurteile,
Emigration – und am Ende muss der Held sterben, bevor er selbst für
Gerechtigkeit sorgen kann. So entgeht der kommunistische Richter, der für
eine Reihe Justizmorde verantwortlich ist und dessen Taten für verjährt
erklärt wurden, noch einmal seiner Strafe.
Das alles stilistisch, sprachlich
originell geschrieben. Und: „Vermutlich nur in den Romanen von Petr Stancík
können die Helden auf einem Wackelstein miteinander schlafen oder
im Inneren eines Mammuts übernachten und zugleich glaubwürdige
Zeugen der grundlegenden historischen Momente und Ereignisse sein“, schreibt
Peter Nagy in der Zeitung Deník N. ´
Pavao Pavlicic
Die Pestsäule
220 S., geb., € 24,00
978-3-99029-566-3
Der Roman ist eine spannende und
interessante Geschichte über die kroatische Vergangenheit, über
Wirrungen, Verfehlungen, und die Liebe, die, trotz allem, immer einen Weg
findet.
Pavao Pavlicic, der Meistererzähler
von Geschichten mit mysteriösen Elementen, führt uns auf eine
ungewöhnliche Reise: In die Stadt Varoš, die unweigerlich an die Stadt
Vukovar erinnert. Er führt uns in ihre unterirdischen Gänge,
zu den alten Denkmälern, Friedhöfen, und lässt uns in die
Schriften der Geborenen und Verstorbenen blicken.
Aber Pavlicic wäre nicht Pavlicic,
wenn er seiner ganzen Geschichte nicht auch eine Nuance Mysterium hinzufügen
würde, wobei sich alles um die Pestsäule dreht, die zum Gedenken
an die Errettung von der Pest, auf dem Mittelplatz der Stadt errichtet
wurde.
#Die Geschichte erzählt uns
ein Mann, der in Varoš geboren, aber als Kleinkind fortgebracht wurde –
und seither nie wieder in seinen Geburtsort zurückgekehrt war. Jetzt
macht er sich auf den Weg und sucht nach der verlorenen Heimat. Und diese
Suche ist für ihn von besonderer Bedeutung. Obschon er die fünfzig
bereits überschritten hat, trifft er auf die Liebe seines Lebens,
eine Frau, der er inmitten dieser geheimnisvollen Reise zu seinen Wurzeln
begegnet.
Hanišová, Viktorie
Rekonstruktion
360 S., geb., € 21,00
978-3-99029-534-2
Ich wurde geboren, als ich neun
Jahre alt war, neun Monate und sieben Tage. Ich erinnere mich genau daran“,
so beginnt Eliškas Erzählung. Ab diesem Zeitpunkt muss sie bei ihrer
seltsamen Tante in deren Villa wohnen. Hier wächst sie auf, umgeben
von einer großen Leere. Was davor war? Ihre Mutter hatte ihren kleinen
Bruder und dann sich selbst getötet. Aber warum kam sie zur einsiedlerisch
lebenden Tante, wo war ihr Vater? Warum gab es keinen Abschiedsbrief? Und
warum hatte die Mutter ihren Bruder mit sich genommen, aber nicht sie?
Als sie erwachsen wird, beschließt Eliška, diesen Fragen auf den
Grund zu gehen. Und die Suche nach den Antworten wird zu einer Obsession.
Obwohl beim Lesen manchmal das Gefühl entsteht, Eliška zurufen zu
wollen „Nicht dort entlang!“, ist ihr Versuch eine von vielen Möglichkeiten,
mit diesem Trauma umzugehen und sich von verschiedenen Seiten diesem Lebensthema
zu nähern. Aber ist es überhaupt möglich, solch schwerwiegende
Tat zu erklären? Und was ist mit der Angst, „das“ geerbt zu haben?
Und wie kommt das Umfeld damit klar, dass es vielleicht nicht so einfach
ist, die Frage loszulassen, warum das eigene Leben so brutal aus der Bahn
geworfen wurde ...
Silvija Hinzmann
Tausend wogende Wellen
Prohaskas fünfter Fall in Istrien
280 S., geb., € 16,95
978-3-99029-546-5
Der frühere Kripobeamte
Joe Prohaska mag keine Beerdigungen. Zur
Trauerfeier seiner Tante Olga fährt er dennoch nach Slawonien, weil
er hofft, dort seine Jugendliebe Lydia wiederzusehen. Vor vielen Jahren
ist Lydia mit ihrer Mutter nach Kanada ausgewandert und hat sich nie wieder
bei ihm gemeldet. Nach dem Begräbnis vertraut Lydia ihm an, dass Tante
Olga womöglich keines natürlichen Todes gestorben ist. Als sie
ihm einen geheimnisvollen Brief zeigt, den Tante Olga ihr hinterlassen
hat, beginnt Prohaska diskret im Kreis der Familie zu ermitteln. Die Spur
führt nach Istrien – und dort überschlagen sich nach einer rasanten
Verfolgungsjagd die Ereignisse.
Hinzmann, Silvija
Die Sehnsucht der Kormorane
Prohaskas vierter Fall in Istrien
196 S., br.., € 14,95
978-3-99029-441-3
Als der Betreiber des Strandlokals
„Plavi kormoran“ in Opatija bei einem Brand ums Leben kommt, geht die Polizei
von einem Racheakt aus, da der Mann in kriminelle Machen schaften verwickelt
war. Joe Prohaska, Kriminalhauptkommissar aus Stuttgart, der seit seiner
Frühpensionierung in Istrien lebt, zögert nicht, als Inspektor
Rossi ihn bittet, die spurlos verschwundene Geliebte des Opfers ausfindig
zu machen. Doch das fein gesponnene Netz aus Lügen scheint undurchdringlich
...
Hinzmann, Silvija
Die dunkle Seite der Bucht
Prohaskas dritter Fall in Istrien
226 S., br., € 14,95
978-3-99029-387-4
Joe Prohaska, ehemaliger Kriminalhauptkommissar
aus Stuttgart, lebt in einem winzigen Dorf in Istrien,
wo er sich nach der Frühpensionierung zur Ruhe gesetzt hat. Als er
ein anonymes Päckchen mit dem Hinweis auf einen Mordfall erhält,
den er vor vielen Jahren bearbeitet hatte, kann von Ruhe keine Rede mehr
sein. Der Täter hatte ihm damals Rache geschworen. Nun ist er wieder
in Freiheit. Prohaska glaubt nicht, dass ihm der Mann gefährlich werden
könnte, dennoch erzählt er Inspektor Rossi davon. Aber Rossi
hat keine Zeit, denn am Strand von Punta Corrente wurde die Leiche eines
Unbekannten angespült. Prohaska beschließt, der Sache mit dem
Päckchen selbst auf den Grund zu gehen. Zuvor muss er bei einer Hochzeit
die offiziellen Fotos machen. Doch als kurz nach der Trauung der Bräutigam
spurlos verschwindet, ahnt Prohaska, dass er wieder einmal zur falschen
Zeit am falschen Ort ist.
Stanislav Struhar
Das Gewicht des Schattens
200 S., geb., € 21,00
978-3-99029-573-1
Als Elias nach Lissabon kommt,
um die Wohnung seiner verstorbenen Großeltern zu übernehmen,
öffnet sich seinen Augen eine Vergangenheit, von der seine Mutter
nie sprach. Auf den Fotografien sieht er seine Großeltern das erste
Mal, doch bald schon erfährt er mehr über ihr Leben, auf dem
ein dunkler Schatten lag. Er fühlt sich in ihrer Heimat freundlich
aufgenommen, und die Schönheit Lissabons berührt ihn, doch vermag
er sich trotzdem nicht vorzustellen, in einem fremden Land zu leben. Die
Literatur und die Fado-Lieder einer jungen Buchhändlerin begleiten
ihn in den Tagen vor seiner Rückkehr nach Wien.
Michal Bukowski
Herzlichkeit der Wolken
80 S., geb., € 18,90
978-3-99029-567-0
Michal Bukowski, geboren 1949 in
Poznan, schreibt vor allem Gedichte und übersetzt zeitgenössische
Lyrik aus dem Deutschen, Russischen und Slowakischen ins Polnische, Bukowski
ist Mitglied der IG der Österreichischen Autoren Autorinnen.
wie entsteht ein gedicht
worteberührung
hungriger raum des papiers
dein lächeln
Eugen Brikcius
Roman
200 S., geb., € 24,00
978-3-99029-592-2
Roman – ist eine Sammlung von Postillen
oder Minutenromanen, welche seit 2017 erschienen und an die bereits erschienene
Postille anschließen. Der Titel greift auf, was auch die ersten Postillen
schon charakterisierte:
Die Postille ist Auslegung und
die Postillen sind ein Roman aus Minutenromanen über den Roman und
das Leben des Autors. Des gelebten Schaffens und des geschaffenen Lebens.
Post illa verba erhellt der Autor ausgewählte Gedanken, Ereignisse,
Erlebnisse – ein Kaleidoskop an Versen, spannenden Handlungssträngen,
aphoristischer Kürze und philosophischer Tiefe. Immer im „Gespräch“
mit ausgewählten Persönlichkeiten, quer durch Zeiten, Orte und
Sprachen. Und weil es passend ist für Eugen Brikcius, zitiert er Sinatra:
„‚I did it my way.‘ In meinem Fall gilt: Alles, was ich erschaffen habe,
ist ein Original. Das kann ich reinen Gewissens behaupten.“ Wer sich an
den ersten Postillen erfreuen konnte und ein Faible für Nonsens, Dada,
Philosophie, Mystifikation und auch das heutige kulturelle Leben in Prag
hat, ist herzlich zu sechzig neuen Texten eingeladen.
Christoph Kubelka
Ulrich
120 S., geb., € 19,90
978-3-99029-576-2
Eine ekstatische Liebesgeschichte,
angesiedelt in einer Unterkärntner Kleinstadt und in der Toskana.
Angehaucht von Musils intellektuellem Protagonisten. Damit gelingt Christoph
Kubelka eine schillernde, introspektive, leidenschaftliche Darstellung
der Liebe, in der er alle Saiten der Psyche zum Klingen bringt. Sinnlich
expressive Prosa, die den Erzählbogen von den 80er Jahren bis zur
Gegenwart spannt.
Hans Dieter Zimmermann
Kein Ende der Endzeit
2000 Jahre Warten auf den Untergang
34 S., geb., € 14,95
978-3-99029-595-3
Aus einem Artikel des Wissenschaftsblattes
der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“: „Vor 66 Millionen Jahren schlug
dort, wo heute die Halbinsel Yucatán im Süden Mexikos liegt,
ein etwa zehn Kilometer großer Asteroid ein Er löschte nicht
nur die Dinosaurier und Flugsaurier aus, sondern auch bis zu drei Viertel
aller damaligen Tier- und Pflanzenarten – darunter auch viele im Meer.
Das war vor allem eine Folge des Zusammenbruchs der marinen Nahrungsketten.
Denn diese hängen letztlich am Sonnenlicht, das nun bis zu mehreren
Jahren von emporgeschleudertem Material verdunkelt wurde. Im Atlantik und
Pazifik wurden selbst die Tiefseeböden in Mitleidenschaft gezogen.
… Die kilometerhohe Tsunamiwelle rollte im Südwesten – der Isthmus
von Panama existierte noch nicht – bis nach Neuseeland und erzeugte dabei
auch am Ozeanboden Strömungen, die Sedimentmassen durcheinanderwirbelten.
Nach Schätzung der Wissenschaftler betrug die Anfangsenergie des vom
Einschlag in Bewegung gesetzten Wassers das Dreißigtausendfache der
Energie des Tsunamis, der im Jahre 2004 den östlichen indischen Ozean
heimsuchte und dabei mehr als 230 000 Menschen tötete.“ (5.10.22,
S. N 1) Die Erde hat diesen Asteroiden überstanden, die Erde hat die
Dinosaurier überstanden, die Erde wird auch die Menschen überstehen.
Um die Erde müssen wir uns keine Sorgen machen.
Georg Biron
Frischfleisch
200 S., geb., € 21,00
978-3-99029-590-8
Den 1. Teil der Biron-Trilogie
(„Eisenschädel“ 978-3-99029-558-8)
lobt die Wiener Zeitung: „Das Panorama einer Kindheit und Jugend...Wien"
Biron begegnet im Teil 2 Wolf Biermann,
Elfriede Jelinek, Helmut Qualtinger u.v.a. als Hochglanzmagazin-Reporter.
und Teil 3 Vogelkopf.(978-3-99029-650-9)
"…und machte mich auf, meinen Namen zu suchen"
Peter Handke im Gespräch
mit Michael Kerbler
in der Ö1-Sende-reihe »Im Gespräch
68 S., br., € 19,90
978-3-85129-543-6
Das Schreiben ist für Peter
Handke ein »Zur-Geltung- Bringen des Übersehenen«. Zu
schreiben begonnen hat er schon sehr früh – in seiner Schulzeit. Dann
jedoch sei das Schreiben versiegt und erst wieder während seines Jurastudiums
in Graz an die Oberfläche gestiegen. 1966 erscheint Handkes erster
Roman Hornissen im Suhrkamp Verlag. In diesem wie allen nachfolgenden Romanen,
Bühnenstücken, Gedichten, Erzählungen und Filmen lotet Peter
Handke die Möglichkeiten der menschlichen Existenz aus. Er nähert
sich dieser Fragestellung immer und immer wieder aus unterschiedlichsten
Perspektiven: Das Schönste sind die Varianten, die Nuancen und die
Details. Nahezu achtzig Werke, zuletzt Kali und Spuren der Verirrten, hat
Peter Handke zur Sprache gebracht, die Übersetzungen nicht mitgezählt.
Unsere Spuren wären sie aufgezeichnet:
was für ein Bild würden sie wohl ergeben?
Über dem Gespräch mag
als Arbeitstitel Spurensuche stehen. Es kreist um das Schreiben, um den
Blick auf die Welt, um die Mächtigkeit des Schmerzes und der Angst
wie auch um die Natur — in ihr unterwegs zu sein.
Peter Handke / Klaus Amann
Wut und Geheimnis
Peter Handkes Poetik der Begriffsstutzigkeit
64 S., br., € 9,90
978-3-85129-402-6
Zwei Reden zur Verleihung des Ehrendoktorates
der Universität Klagenfurt am 8. November 2002 an Peter Handke
Harry Baloch
Ob Gott oder nicht Gott.
Peter Handke und die Religion
356 S., br., € 25,00
978-3-85129-873-4
Der junge Handke schreibt sich
von den überkommenen Formen der Sprache frei. Dabei werden die Strukturen
religiöser Texte und Riten in den frühen Werken als Modelle der
Unterdrückung von Selbstfindung und Freiheit offengelegt. Religionskritik
und Sprachkritik gehen untrennbar ineinander über, Religion ist das
von ihm durchlittene Internat, Sprache ohne Poesie bleibt ein Art Internat.
Überraschend und die Generation der 1960er-Jahre auch befremdend ist
dann, wie Handke sich mit seiner Kafka-Preis-Rede (1978) von seiner eigenen
frühen Dichtung löst. Auf der Suche nach Zusammenhang in einer
disparat, fragmentarisch und bedrohlich erfahrenen Welt werden die katholischen
Sakramente, Elemente der Liturgie und die christliche Bildwelt für
Handke zu einem Formenschatz der ästhetischen Wahrnehmung und zu einer
Möglichkeit, Glückserfahrungen dauerhaft zu erinnern. Das gilt
in einer dogmatisch oder kirchlich unvereinnahmbaren Weise bis in die jüngsten
Werke Handkes.
Immer bewältigen Handkes Figuren
extreme Schrecken und werden dann wieder frei für eine weitergehende
Geschichte. Die Schrecken kommen stets aus dem Innenleben der Protagonisten
des Autors. Insofern sie distanziert werden können, ereignet sich
im Bewusstsein von Handkes Helden so etwas wie ›Auferstehung‹. Poetische
›Auferstehung‹. Das heißt im Frühwerk Handkes, ohne dass er
diesen Vorgang explizit so benennt, dass die Schreckensstruktur der Wirklichkeitswahrnehmung
erforscht, durchschaut und so bewältigt wird. Poesie entlarvt die
Unterdrückungsmechanismen kirchlicher und gesellschaftlicher Rituale
als Sprachschemata, mit Hilfe der Sprache. Da der christliche Auferstehungsglaube
für den jungen Handke ein lebensfeindliches System darstellt, widerspricht
er ihm inhaltlich, formal behält er jedoch den Übergang vom Tod
ins Leben bei – ins wirkliche Leben.
Die Sprachenauseinanderdriftung
Peter Handke und Lojze Wieser im Gespräch mit Frederick
Baker
Gehört gelesen [und gesehen] mit DVD
68 S., br., € 19,90
978-3-85129-861-1
Dieses Gespräch entstand während
des Filmportraits »Lojze Wieser – unter Druck« (ORF, Produzent
Franz Grabner 2008). Es war der erste zweisprachige, deutsch-slowenische
Film, der im österreichischen Fernsehen gezeigt wurde. Anfangs
ein Gespräch mit Lojze Wieser, wurde es, als Peter Handke mit Pilzen
von seinem Waldspaziergang zurückkam, ein wundervolles, dynamisches
Zweiergespräch. Es waren keine »magischen Pilze – magic
mushrooms«, aber schon bald nahm das Gespräch eine magische
Qualität an.
In meiner 20-Jährigen journalistischen
Karriere habe ich schon sehr viele verschiedene Menschen interviewt. Gorbatschow
hielt einen Monolog, Yoko Ono, »stream of consciousness-ed«,
aber Lojze Wieser und Peter Handke haben
etwas Besonderes gemacht – sie haben sich duelliert – zwei alte Freunde,
die ihren Intellekt geschickt sprühen lassen und in einer jovialen
Mischung aus Respekt und dem Anderen immer um eine Nasenlänge voraus
zu sein sich einen Schlagabtausch liefern. Vertreter von höchstem
Gedankengut: Auf der einen Seite waren sie voll der Weisheit ihrer Jahre,
und auf der anderen Seite wie verspielte Buben, die sich gegenseitig provozieren.
Es war ein Privileg, an einem sonnigen
Herbsttag, mit Blick auf die Adria in ihrer Gegenwart zu sein. Plaudernd,
hoch oben in der Karst-Landschaft, fühlte es sich an, als wären
wir in einem hängenden Garten und alle ethnischen Unterschiede werden
irrelevant. Ihre Abenteuer in der slowenischen und deutschen Sprache führten
zurück nach Babylon.
»Man sagt ja immer, dass der
Turmbau von Babel, das sei so eine Katastrophe gewesen, für die Menschheit.
Dass alle Sprachen sich verwirrt hätten. Ich finde, eher das Gegenteil:
Es ist ein großer Moment gewesen, wo die vielen verschiedenen Sprachen
entstanden sind und auf diese Weise die Bilderwelt immer fruchtbar [geworden]
ist. Es ist eine große, eine segensreiche Geschichte gewesen. Nicht
der Turmbau, aber die Sprachenauseinanderdriftung!«
Indem er die Legende von Babylon
auf den Kopf stellt, findet Handke klare Worte um den babel Babylons eher
zu feiern als zu bestrafen. Sprachenauseinanderdriftung – was für
wunderbares deutsch-englisches »babel«-Wort! Es ist eine Vorahnung
von Lojze Wiesers Vision, die er ein paar Tage später im Gespräch
mit mir formulierte. Dass Sprache ein Prozess ist, eine dauernde Weiterentwicklung
erfährt, sich verändert, aus anderen schöpft, was in der
Folge auch zu neuen Sprachen führen kann.
Der babylonische Dialog nimmt seinen
Platz neben Italo Calvino´s »Notizen für das nächste
Jahrtausend« ein, als Aufschluss für das Potenzial der Literatur.
Calvino sagt, dass Mannigfaltigkeit nach wie vor eine Haupteigenschaft
und notwendig für das Überleben der Literatur im 21. Jahrhundert
sei. (Frederick Baker)
Peter Handke, geb. 1942 in
Griffen (Kärnten) ist Schriftsteller und Übersetzer, auch Filmautor
und -regisseur. Er lebt in Chaville bei Paris.
Lojze Wieser, geb. 1954 in
Klagenfurt, verlegt seit 1979 Bücher, seit 1987 im Wieser Verlag.
Verleger, Autor, Übersetzer und Herausgeber.
Der austro-britische Filmemacher
Frederick
Baker wurde 1965 in Salzburg geboren und wuchs in London auf. Er studierte
Anthropologie und Archäologie in Cambridge, Sheffield und Tübingen
und seine Filme für die BBC, Arte und ORF erhielten zahlreiche Auszeichnungen
in Europa und der USA. Aufgrund seiner Zweisprachigkeit arbeitet Frederick
Baker meist an britisch-österreichischen Koproduktionen und ist seit
2009 Visiting Fellow an der Cambridge University.
Peter Handke
Ein Wortland
Kärnten, Slowenien, Friaul, Istrien und Dalmatien
228 S., geb., € 54,00
978-3-85129-257-2
»Ja, ich bin ein Ortsschriftsteller,
bin das auch immer gewesen. Für mich sind die Orte ja die Räume,
die Begrenzungen, die erst die Erlebnisse hervorbringen. Mein Ausgangspunkt
ist ja nie eine Geschichte oder ein Ereignis, ein Vorfall, sondern immer
ein Ort. Ich möchte den Ort nicht beschreiben, sondern erzählen.«Die
ausgewählten Texte von Peter Handke beschreiben eine Reise von der
»Herkunftsgegend« Unterkärnten über das »Neunte
Land« Slowenien und das »Sonore Land« Friaul bis zu einzelnen
Schauplätzen in Istrien und Dalmatien. Lisi Ponger hat die Stationen
dieser Reisen mit ihrer Photokamera aufgesucht: nicht um den Text zu illustrieren,
sondern um die Räume auf ihre Weise zu »realisieren«,
also »freizuphantasieren«. Die Photographien bilden mit dem
Geschriebenen einen Zusammenhang: sie vertiefen, ergänzen, erweitern
und kontrastieren. Die Sprache der Bilder und die Bilder der Sprache treten
ein in einen spannenden Akt der Verständigung.
»Ich glaube, daß die
Leere der wahre Ort für den Schriftsteller ist. Wenigstens für
mich, für andere ist es vielleicht anders. Nur an leere Stellen kann
der Schriftsteller seine Zeichen schreiben.«
Peter Handke und Jože Horvat
Noch einmal vom Neunten Land
Gespräche mit Jože Horvat
112 S., geb., € 14,80
978-3-85129-091-2
Die drei Gespräche, die Peter
Handke mit dem slowenischen Freund Joze Horvat führte – 1987 in Salzburg,
1988 im Karst und im Dezember 1992 in Paris -, entfalten sich um slowenische
Motive im literarischen Werk, über Sloweniens Unabhängigkeit
und den Krieg. Der »Bewohner des Elfenbeinturms« weilte, saß,
ist oft – meist zu Fuß – herumgekommen und hat viel, das Weite, das
Enge, wahrgenommen – in seiner »Geh-Heimat«. Landschaften,
vor allem der Karst, die Menschen und ihre Sprache, das Slowenische, finden
sich im Schreiben wieder, im Buch wie dem Anfang der 80er Jahre verfaßten
poetischen epischen Werk Die Wiederholung. So »heimisch« es
dem Autor im »Land der Erzählung erging, so kritisch zeigt er
sich zur Staatswerdung von Slowenien. Bewandert in den Landen, die seit
1991 in Staatsgebilde und Kriegswirren zerfallen, fügt Handke gängigen
Balkan-Schlagworten keine eilfertigen, abschätzigen Kommentare hinzu
– vom Nachsinnen gelebter, erlebter und beobachteter Vielfalt erfahren
wir. Wie schon der Abschied des Träumers vom Neunten Land, seit der
Veröffentlichung vor zwei Jahren vielzitiert, da und dort auch unverstanden,
mißbraucht, geben auch die Ansichten und Einwände in diesen
Gesprächen, nicht mit ausgewogenem, wohl aber eigenes Erfahren wägendem
Wort, immer wieder Anstoß – zum Bedenken. Streitbarkeit des Dichters
statt so manch wortgewaltiger Zeugnisse von Ignoranz, Arroganz und Gleichgültigkeit.
Und: Unser aller res agitur. »In Die Wiederholung ist das gerecht
beschrieben, nicht sine ira et studio, es ist nur erzählt … Das
Poetische und das Politische kann man nicht trennen
…
[Beachten
Sie bitte den Haftungsausschluss im Impressum!]
BesTellBuch@T-Online.de